Der einstöckige Pavillon steht auf einem Podest mitten auf dem Campus der Hochschule Luzern Technik und Architektur. Es ist ein hell gestrichener Gebäude-Quader mit viel Technik auf dem Dach: «Trakt X» steht mit grossen Lettern auf der Fassade.
Dieser Trakt X hat die Hochschule Luzern viel Geld gekostet. Genaue Zahlen gibt die Schule nicht bekannt, trotz Sponsorenbeiträgen dürften die sechsstellig sein. Vor drei Jahren hiess der Trakt X noch «your+» und war der Schweizer Beitrag beim universitären Wettbewerb Solar Decathlon in Versailles bei Paris. Die Aufgabe an diesem Wettkampf für nachhaltiges Bauen: Ein ökologisches Stadthaus der Zukunft zu entwickeln.
Derzeit dient der Trakt X derzeit vor allem für Sitzungen, bald auch als Café. Trotz der scheinbar banalen Nachnutzung sei das Grossprojekt Solar Decathlon ein Erfolg, bilanziert Viktor Sigrist. Er ist der Direktor des Departements Technik und Architektur.
Hohe Kosten und intensive Diskussionen
Diesen Posten übernommen hat er erst nach dem Wettbewerb, erbte aber quasi die Quittung für das Projekt. Der Trakt X sei ein Sinnbild geworden für die interdisziplinäre Forschung an der Hochschule Luzern. Nicht zuletzt dank dem Solar Decathlon würden auch zentrale Fragen zur Raumnutzung intensiv diskutiert. Eine wichtige Aufgabe einer Hochschule, so Sigrist.
Als Folge davon will der Direktor im Herbst eine Bachelor-Arbeit lancieren, die die Studierenden interdisziplinär, über mehrere Fachgebiete hinweg, forschen lässt. Auch Cyrill Burch zieht eine positive Bilanz des Solar Decathlons.
Der Elektro System Ingenieur kam durch den studentischen Wettbewerb in Kontakt mit dem Bereich Solarenergie. Mittlerweile will er - aus dem Gedanken heraus des Teilens von Ressourcen - mit einem Start-up gemeinsam genutzte Solaranlagen rentabler machen.
Und er hat eine weitere Vision: Er will den internationalen universitären Wettbewerb Solar Decathlon 2021 nach Luzern bringen. Ein weiteres - millionenschweres Grossprojekt, das auf der Allmend oder dem Flugfeld in Emmen stattfinden könnte. Der Aufwand wäre riesig, ist sich Ingenieur Cyrill Burch bewusst. Die grosse Ausstrahlung von Luzern als Tourismus-, Wirtschafts- und Wissenschaftszentrum für ein Millionenpublikum sei es aber wert.
Regionaljournal Zentralschweiz, 17:30 Uhr.