Im Affenhaus des Zoo Basel bietet sich ein überraschendes Bild: Schimpansen spielen an einem Tablet, welches in einer Ecke der Anlage angebracht ist. Wenn die Tiere korrekt auf ein grünes Viereck auf dem Bildschirm tippen, bekommen sie eine kleine Belohnung.
Wie entsteht Sprache?
Dieses Spielzeug dient aber nicht bloss der Unterhaltung der Tiere, es ist Teil eines Forschungsprogramms der Wissenschaftlerin Eloïse Déaux von der Universität Neuenburg. Die Kognitionswissenschaftlerin will herausfinden, wie die Affen kommunizieren. Und dabei geht es auch um eine grundlegende Frage, nämlich, wie Sprache entsteht. «Mich interessiert, wie die Menschen ihre abstrakte Sprache entwickelten. Darüber wissen wir noch nicht viel.»
Eloïse Déaux ändert dafür die Aufgaben auf dem Tablet. Die Affen wiederum bekommen dann jeweils etwas anderes zu fressen als Belohnung. Déaux will erforschen, ob die Tiere die Veränderungen untereinander kommunizieren. «Ich versuche herauszufinden, was es benötigt, damit die Schimpansen ihr Repertoire an verschiedenen Rufen anpassen.»
Willkommene Abwechslung im Fünfsternehotel
Das Affenhaus des Zoo Basel eigne sich besonders gut für diese Forschung, sagt die Wissenschaftlerin aus Neuenburg. Denn neben den Schimpansen gibt es hier noch weitere Menschenaffen: Gorillas und Orang Uthas. Auch sie sollen Teil der mehrjährigen Forschung sein.
Aber nicht nur die Wissenschaft profitiert, auch die Tiere geniessen die Ablenkung, sagt der Kurator der Affenanlage, Adrian Baumeyer: «Die Tiere leben hier quasi in einem Fünfsternehotel. Das ist schön, aber auch etwas langweilig. Da freuen sie sich über jede Abwechslung.»