Die Stadt Luzern beteiligt sich an einem Cannabis-Forschungsprojekt der Universität Bern, welches die Auswirkungen eines regulierten Cannabisverkaufs in Apotheken analysiert. Noch aber fehlt die Bewilligung des Bundesamts für Gesundheit (BAG) für diese Studie.
An Teilnahmebedingungen geknüpft
An der Studie beteiligen kann sich, wer in Luzern wohnt, bereits jetzt regelmässig Cannabis konsumiert, mindestens 18 Jahre alt, nicht in psychiatrischer Behandlung und nicht schwanger ist, informierte der Luzerner Stadtrat am Donnerstag. Den Teilnehmern soll der Kauf von maximal 24 Gramm pro Monat und der Konsum im Privaten erlaubt werden. Selbstverständlich muss das Rauschmittel selber finanziert werden.
Zur Studie gehören auch ein medizinisches und psychosoziales Beratungsangebot. Die bestehenden gesetzlichen Restriktionen, etwa, dass nicht in der Öffentlichkeit konsumiert werden darf oder das Cannabis nicht verkauft werden darf, gelten weiterhin.
Zweck der Studie
Fast ein Drittel der Schweizer Bevölkerung über 15 Jahre habe bereits einmal Cannabis konsumiert, und mehr als 220'000 Personen konsumierten es regelmässig, heisst es zum Projekt weiter. Die Forscher wollen untersuchen, wie sich der regulierte Cannabisverkauf in Apotheken auf das Konsum- und Kaufverhalten sowie auf die Gesundheit von Kiffern auswirkt.
Es brauche die Initiative und Pionierrolle der Schweizer Städte, um urbane Herausforderungen zu meistern und Innovationen voranzutreiben, heisst es weiter.
BAG-Entscheid steht noch aus
Die Finanzierung der Studie ist durch Forschungsbeiträge des Schweizerischen Nationalfonds sowie Projektbeiträgen der Universität und der Stadt Bern sichergestellt. Der Stadt Luzern entstehen Kosten von rund 140'000 Franken.
Das Gesuch für die Studie liegt beim Bundesamt für Gesundheit (BAG) zur Bewilligung vor. Der Entscheid wird in den nächsten Monaten erwartet. Sollte das BAG dem Gesuch zustimmen, wird das Forschungsprojekt der Stadt Bern umgehend gestartet und voraussichtlich Anfang 2018 mit dem kontrollierten Verkauf von Cannabis begonnen. In Luzern würde der Start einige Monate später erfolgen.