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Fotografie Lob für Ski-WM von ungewohnter Seite

Ballermann im Winter, grölende Kampftrinker, Müllexzesse. Der Fotograf Lois Hechenblaikner zeigt die Kehrseite von Grossanlässen in den Bergen. Auch an der Ski-WM in St. Moritz war er unterwegs. Nun zieht er ein überraschend positives Fazit.

Lois Hechenblaikner beschäftigt sich in seiner Arbeit seit rund 20 Jahren mit Massentourismus und Grossanlässen in Österreich. Ballermann im Winter, grölende Fans der Zillertaler Schürzenjäger oder der verzweifelte Kampf gegen den Klimawandel sind seine Themen.

Keine Exzesse in St. Moritz

Nun hat Lois Hechenblaikner auch die Ski-WM in St. Moritz fotografisch dokumentiert. Zwei Wochen war er vor und hinter den Kulissen des Anlasses unterwegs. Er sei völlig überrascht, sagt er im Gespräch mit dem Regionaljournal Graubünden. «Die Exzesse, die ich sonst fotografiere, habe ich hier nicht gefunden. Die Schweizer haben gezeigt, dass man selbst derart grosse Anlässe so durchführen kann, dass sie funktionieren».

Blick auf feine Risse und Bruchlinien

Gesellschaftskritik übt Lois Hechenblaikner aber auch an dieser Ski-WM. Zum Beispiel dokumentiert er den durchgestylten, perfekt inszenierten Auftritt des WM-Hauptsponsors. Seinen Arbeiten wird Hechenblaikner zu einer Ausstellung weiterverarbeiten. Diese wird dann im nächsten Winter im Kulturzentrum «La Tuor» in Samedan gezeigt. Die Ausstellung will einen «zweiten Blick» auf die WM werfen. Bis dahin wird sich wohl auch zeigen, ob es dem Oberengadin gelingt, den hochgelobten WM-Schwung in die Zukunft zu tragen, oder nicht.

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