Laut den provisorischen Zahlen der Staatskanzlei treten insgesamt 802 Männer und Frauen zu den Luzerner Kantonsratswahlen vom 31. März an – sie bewerben sich um einen der 120 Sitze. Noch nie war der Anteil Frauen auf den Listen so hoch wie dieses Jahr: 39 Prozent sind Frauen, das sind fast 7 Prozent mehr als bei den letzten kantonalen Wahlen. Auch im Kanton Zürich, der am 24. März wählt, ist der Frauenanteil im Feld der Kandidierenden gestiegen; von 36 auf fast 42 Prozent.
Rüstzeug für den Wahlkampf
Dass sich im Kanton Luzern derart viele Frauen für eine Kandidatur motivieren liessen und schlussendlich aufgestellt wurden, ist mitunter das Verdienst des Netzwerks «Frauen Luzern Politik». Das überparteiliche Gremium setzt sich seit den letzten kantonalen Wahlen für mehr Frauen in der Politik ein – mit Podiumsdiskussionen, Workshops und zuletzt mit einem Anlass am Montagabend: Dabei holten sich rund 100 Kandidatinnen nochmals Tipps, wie sie öffentliche Auftritte als Chance nutzen können. Aber auch, welche Stolpersteine es dabei gibt, beispielsweise in der Medienarbeit.
Claudia Huser, eine der Vertreterinnen des Netzwerks, sagte am Montagabend: «Dass sich nun derart viele Frauen auf den Listen für die Kantonsratswahlen finden, ist super.» Doch jetzt gehe es weiter – aus den Listenplätzen müssten möglichst viele Kantonsratssitze werden.
Auf dem Weg zum Wahltag können die Frauen auf die weitere Unterstützung durch das Netzwerk zählen. Beispielsweise werden Fotos der Kandidierenden auf Facebook veröffentlicht, um sie bekannter zu machen. Ausserdem hat «Frauen Luzern Politik» mit einem Vorstoss im Kantons-Parlament erwirkt, dass bei den Wahlunterlagen explizit der aktuelle Frauenanteil im Kantonsparlament ausgewiesen wird.
«Es geht darum, Fakten zu schaffen», sagt Claudia Huser. Denn Frauen machten zwar rund die Hälfte der Bevölkerung aus – doch im Kantonsparlament eben nicht. «Wir appellieren an die Frauen gleich wie an die Männer, dass sie mit ihrer Stimme am 31. März den Unterschied machen.»