Die Luzerner Regierung muss künftig auch von kommunalen Wahlen Daten unter anderem nach Geschlechtern auswerten lassen. Der Kantonsrat hat ein Postulat gegen den Willen des Regierungsrats mit 52 zu 48 Stimmen bei 3 Enthaltungen überwiesen.
Claudia Huser Barmettler (GLP) hatte die Regierung in ihrem Postulat zum Frauenanteil in politischen Ämtern aufgefordert, Daten der kommunalen Wahlen regelmässig statistisch auf Parteistärken, Kandidierende nach Parteien und Geschlecht auszuwerten.
Dies gewähre einen Einblick, wie es um das Engagement von Frauen und Männern in politischen Ämtern stehe, argumentierte die Postulantin.
«Sache der Gemeinden»
Die Regierung wollte davon nichts wissen. Sie erachte es nicht als Aufgabe des Kantons, Statistiken für Dritte in Auftrag zu geben, ohne dass damit ein konkretes Projekt verbunden wäre. Die geforderte Datenerhebung sei Sache der Gemeinden. Regierungspräsident Paul Winiker sagte, gemäss Lustat Statistik Luzern würde die Datenerhebung 20'000 Franken kosten.
Das Postulat genoss allerdings Sympathien von links bis rechts. Stimmen erhielt der Vorstoss auch von SVP-Vertretern, die sich einen Mehrwert für Gemeinden versprechen.
Lustat Statistik Luzern erstellt seit 1987 für die Kantonsratswahlen kommentierte statistische Wahlanalysen. Auch werden die Parteizugehörigkeit der Kandidierenden und ihre soziodemografischen Merkmale wie Alter, Geschlecht, Erwerbsbeteiligung und Bildungsabschluss analysiert.