Der Geschmack von Chlor oder Pommes-Frites in der Nase, eine Runde schwimmen oder Freundinnen und Freunde treffen: Jeder und jede assoziiert etwas anderes mit dem Freibad. Das Burgdorfer Biografische Institut (BBI) hat Geschichten rund um die Badi gesammelt und lässt diese nun in einer Kabine im Freibad abspielen.
«Die Badi ist ein Ort, wo sich ein Dorf inszeniert, das finde ich faszinierend», sagt Ivo Knill, Präsident des BBI. In der Badi liefen alle in der Badehose herum, egal, ob jemand mehr Muskeln oder mehr Bauch habe: «In einer Zeit, in der der Körper sonst nur in Perfektion sichtbar wird, ist man in der Badi ganz Mensch.»
Kätzlis für den Götti und das grosse Schmusen
In der Umkleidekabine Nr. 90 im Freibad Burgdorf laufen den Sommer über gut zwei Dutzend Geschichten von Besucherinnen und Besuchern der Badi Burgdorf. Gesammelt vom BBI und vertont von einem Schauspieler oder einer Schauspielerin.
Zum Beispiel erzählt ein Mann, wie seine Tochter im Becken zu ihrem Götti gesagt habe, «Lue da, zwöi Chätzli für di!». Eine Frau erzählt vom ersten Treffen mit einem Mann, bei dem sie sich so lange geküsst hätten, bis der Bademeister eingreifen musste. Oder ein Junge erinnert sich daran, dass ein älterer Mann jeweils in Badehosen zum Eingang des Bads gekommen sei und so getan habe, als habe er bereits Eintritt bezahlt.