Die Deponie «La Pila» existiert längst nicht mehr: Sie war von 1952 bis 1973 in Betrieb und ist heute von Wald bedeckt. Doch darunter liegt Gift. Früher entsorgten die Einwohner der Stadt Freiburg ihre Kühlschränke, Föhns oder Autopneus in der offenen Deponie.
Aber auch die Firma Condensateurs Fribourg SA nutzte die Deponie. Die Firma verwendete schweizweit am meisten PCB. Dieser giftige Stoff gelangt ins Wasser und gefährdet Fische und Menschen. Rund 30 Tonnen Giftmüll werden in der ehemaligen Deponie vermutet.
Das Gift muss weg
Laut Bund gehört La Pila zu den sechs grössten Altlasten der Schweiz und muss saniert werden. Anfangs Jahr präsentierte die Freiburger Regierung diesbezüglich mehrere Optionen.
Die Variante zwei dürfte gewählt werden. Im Moment wird mit Kosten von rund 170 Millionen Franken gerechnet. Das ist viel Geld und jemand muss es bezahlen.
Dazu gehört die Firma, die am meisten PCB nach La Pila gebracht hat: Die Condensateurs Friburg SA. Das urteilt das Freiburger Kantonsgericht am 17. Dezember. Doch die Firma gibt es nicht mehr. Sie wurde mehrmals fusioniert, hat aber eine Nachfolgefirma, die CFR Properties SA.
Wer muss zahlen – und wie viel?
Diese Firma CFR wurde im Sommer von der Freiburger Regierung dazu aufgefordert, eine Garantiesumme von 25 Millionen Franken auf ein Sperrkonto einzuzahlen. Dagegen reichte die Firma Rekurs ein – und ist nun damit vor Kantonsgericht abgeblitzt.
CFR sei die rechtmässige Nachfolgefirma und damit massgeblich für die Verschmutzung der ehemaligen Deponie La Pila verantwortlich, so das Gericht. Und: Just damals, 2009, als die Untersuchungen rund um die Deponie begannen, habe die Firma ihre Immobilien verkauft und den Firmensitz verlegt, vielleicht in der Hoffnung, sich so aus der Verantwortung stehlen zu können. Deshalb seien die 25 Millionen Franken gerechtfertigt.
Die Kosten von rund 170 Millionen Franken werden zu 40 Prozent vom Bundesamt für Umwelt übernommen, der Rest verteilt sich auf den Kanton, die Stadt Freiburg und nun auch die Firma CFR. Ob die Firma das Urteil ans Bundesgericht weiterzieht, ist noch offen.