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Freilichtspiele Luzern Thomas Hürlimann führt Shakespeare aufs Glatteis

  • Die Freilichtspiele Luzern spielen ab dem 11. Juni William Shakespeares «Was ihr wollt», in einer Bearbeitung des Schweizer Autors Thomas Hürlimann.
  • Er verlegt die rauschhafte Winternacht des Originals auf eine Kunsteisbahn im Sommer – das 22-köpfige Ensemble steht während des ganzen Stücks auf den Kufen.
  • Das Stück ist Teil der Neuausrichtung der Freilichtspiele: Sie legen den Fokus der nächsten drei Produktionen auf Werke von William Shakespeare.
  • Die Texte werden jeweils von bekannten Schweizer Autoren bearbeitet und in die Gegenwart übersetzt.

Den Anfang macht nun Thomas Hürlimann mit «Was ihr wollt». Regie führt Barbara Schlumpf, die bereits mehrfach mit Hürlimann zusammengearbeitet hat, zuletzt 2017 bei der Produktion «De Casanova im Chloster» in Einsiedeln.

«Paarlauf auf Eis»

Das Original wird in ihrer Inszenierung auf eine synthetische Kunsteisbahn beim Luzerner Industrieareal der städtischen Werke EWL verlegt. «Es ist ein Paarlauf auf Eis, der die Unsicherheiten und Verletzbarkeiten von Beziehungen thematisiert», sagt die Regisseurin: «Die Ensemble-Mitglieder trainierten dafür viel auf dem Eis.»

Das Training sei Hand in Hand mit der Erarbeitung des Textes erfolgt: «Oben der Kopf mit dem Text, unten die Füsse auf den Kufen und in der Mitte der Bauch mit den Gefühlen, das haben wir alles gleichzeitig trainiert, anders ist es ja gar nicht möglich.»

Alles mit allem verbunden

Im Stück wird eine Mischung aus Schweizerdeutsch, Hochdeutsch und Englisch gesprochen – es sei eine Spezialität von Thomas Hürlimann, alles mit allem zu verbinden, Zeiten und Sprachen, «eben wie das Eis im Sommer und Sommer im Winter». Bei Hürlimann werde Dialekt im Theater zu Literatur, «und das ist eine schöne Entwicklung unserer Sprache», sagt Schlumpf.

Gespielt wird «Was ihr wollt» vom 11. Juni an bis zum 14. Juli, auf dem EWL-Areal an der Industriestrasse. Ab 2021 sollen die Freilichtspiele Luzern wieder auf dem angestammten Spielort auf Tribschen stattfinden; dafür wird zur Zeit eine neue mobile Tribüne entwickelt.

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