- Seit 2009 existiert die regionale Fachstelle Benevol Solothurn, welche Freiwillige berät, unterstützt und vermittelt.
- Derzeit befindet sich die Organisation in einer finanziellen Krise. Auf Ende April schliesst sie nun ihre Geschäftsstelle.
- Auch die Auflösung der ganzen Organisation steht zur Diskussion. Die Präsidentin hofft auf neuen Schub durch die Corona-Krise.
Finanzielle Probleme bei Benevol
Angefangen hatte alles vor ein paar Jahren. Der Kanton Solothurn hatte entschieden, nicht mehr soziale Organisationen zu unterstützten, sondern soziale Projekte. Da Benevol jedoch keine Projekte durchführt, fehlt der Freiwilligen-Organisation nun ein wichtiger Geldgeber. «Man hat die Situation unterschätzt. Wenn man jahrelang den Kanton finanziell im Rücken hat, dann lehnt man sich vielleicht zu stark zurück», zeigt sich Präsidentin Tamara Mühlemann selbstkritisch.
Neben finanziellen gibt es auch noch personelle Probleme: Der Vorstand besteht lediglich noch aus drei Mitgliedern. Deshalb empfahl der Vorstand im Februar die Auflösung der Organisation. Die Mitglieder wollten dies jedoch nicht. Dennoch kann sich Benevol Solothurn den Betrieb der Geschäftsstelle nicht mehr leisten. Die Dachorganisation Benevol Schweiz springt nun vorübergehend ein.
Corona-Krise als Schub?
Es sei derzeit ein äusserst ungünstiger Zeitpunkt, die Geschäftsstelle aufzulösen, ist sich Benevol Solothurn bewusst. Die Präsidentin hofft auf neuen Schub durch die Corona-Krise: «Die Nachfrage nach Freiwilligenarbeit ist gestiegen.» Mühlemann glaubt, dass viele Personen die Notwendigkeit der Fachstelle einsehen werden.
Den endgültigen Entscheid über die Zukunft von Benevol Solothurn fällen die Mitglieder im August. Seit Februar habe man hart gearbeitet und sei am Erstellen von Konzepten, sagt Präsidentin Tamara Mühlemann. Woher dereinst das Geld für die Fachstelle kommen soll, ist aber weiterhin unklar. Die Vergangenheit habe gezeigt, dass die Mitgliederbeiträge allein nicht ausreichen.