Dienstagnachmittag im Schulhaus Plänke in Biel. Lis Bieri liest aus einem Bilderbuch vor. Vor ihr eine Gruppe aus Kindern zwischen 4 und 12 Jahren. Sie alle kommen jede Woche ins Freizeitatelier. «Ich gehe wahnsinnig gern, weil ich frei arbeiten darf. Und niemand sagt, ich muss dies oder das machen», sagt ein Mädchen.
«Es geht darum, dass die Kinder ihre eigenen Fähigkeiten entdecken», sagt Rolf Bieri. Seit fast 40 Jahren führt er mit seiner Frau Lis das Freizeitatelier in Biel. «Im Vordergrund steht nicht das Produzieren, sondern das Ausprobieren und Gestalten», so Bieri. Das sei aber nicht ganz einfach: «Viele Kinder sind am Anfang überfordert.»
Im Freizeitatelier geht es nicht nur um eine Freizeitbeschäftigung, sondern auch um Beziehungen. «Viele Kinder haben heute bereits so viel Betreuungspersonal, dass eine Begleitung relativ schwierig ist», so Bieri. Das Vertrauensverhältnis, das mit den Kindern im Atelier entstehe, sei sehr wichtig.