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Fremde Arten im Rhein Die Schwarzmeergrundel dringt weiter rheinaufwärts

Selbst das Kraftwerk bei Rheinfelden kann die Grundel nicht aufhalten. Schuld ist der Mensch.

Eigentlich stammt die Grundel aus dem Schwarzen Meer. Doch weil alle grossen Flusssysteme in Europa über Kanäle miteinander verbunden sind, hat der Fisch auch den Rhein erreicht und dringt immer weiter flussaufwärts vor. Das ist ein grosses Problem, denn hier verdrängt die Schwarzmeergrundel die einheimischen Fischarten.

Nun auch in Bad Säckingen

2012 erreichte die Grundel die Schweiz. Bis vor Kurzem hoffte man, dass sie das Kraftwerk bei Rheinfelden nicht überwinden würde - vergeblich. «Leider hat die Grundel diese Barriere überwunden», sagt der Biologe Philipp Hirsch von der Universität Basel. Letzten Herbst hätten die Forscherinnen und Forscher sogar Grundeln oberhalb des Kraftwerks bei Bad Säckingen gefunden.

Auffällig sei, dass sich die Schwarzmeergrundel nicht gleichmässig, sondern sprunghaft verbreitet. Das deutet darauf hin, dass der Mensch seine Finger mit im Spiel hat. Beziehungsweise seine Boote, so die Theorie der Forscherinnen und Forscher. Denn die Grundel legt ihre Eier vorzugsweise an etwas Hartem ab, zum Beispiel an Bootswände und Ankern.

Merkblatt soll Bootsbesitzer sensibilisieren

Wer ein Boot besitzt sollte unbedingt das Kühlwasser entleeren und das Boot von aussen reinigen. Solche Reinigungsmassnahmen seien insbesondere dann wichtig, wenn das Boot in einen neuen Flussabschnitt oberhalb eines Stauwehrs transportiert wird, sagt Hirsch.

Die Forschungsgruppe hat ein Merkblatt verfasst, dass die Bootsbesitzer sensibilisieren soll. Ausserdem sind die Forscherinnen und Forscher im engen Austausch mit ihnen, um herauszufinden, wie sich die Schwarzmeergrundel genau ausbreitet.

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