Minus fünf Grad anfangs Mai: Der nächtliche Frost in weiten Teilen des Kantons Zürich gefährdet die Obstkulturen. Die Bauern machen sich Sorgen um die Ernte. Bereits vor zwei Jahren vernichtete der Frost die Hälfte der Aprikosen, Zwetschgen und Kirschen. Auch wenn die Situation noch nicht so prekär ist wie 2017, die Gefahr ist noch nicht vorbei. Die Meteorologen haben weitere Frostnächte angekündigt.
Wenn die Obstbäume blühen, sind sie der Kälte besonders ausgesetzt.
Besonders gefährdet sind die Obstbäume deshalb, weil sie blühen. «Die Blüten der Obstbäume können schnell gefrieren und dann sterben sie ab», sagt Hagen Thoss von der Fachstelle Obst des Landwirtschaftszentrums Strickhof. Betroffen seien alle Obstbäume, sowohl Kirschen und Aprikosen, wie auch Äpfel und Birnen.
Mit Frostkerzen und Schutzfolien gegen die Kälte
Um eine Katastrophe zu verhindern, empfiehlt Hagen Thoss den Obstbauern Schutzmassnahmen zu treffen. Eine Möglichkeit seien beispielsweise Frostkerzen, die in den Obstplantagen verteilt aufgestellt werden. Ausserdem können Schutzfolien über die Obstbäume gespannt werden, welche die Kälte abhalten.
Wieviel Blüten bereits erfroren sind und wie gross der Verlust der Bauern bereits ist, kann Hagen Thoss noch nicht sagen. Für eine Bilanz sei es noch zu früh, die Gefahr von Frostschäden noch nicht vorbei.
Die Bauern werden nochmals eine schlaflose Nacht haben
Die Meteorologen haben denn auch nochmals Minustemperaturen angekündigt. Die Bauern seien deshalb weiterhin in Sorge und werden auch nochmals eine schlaflose Nacht erleben, so Hagen Thoss. Erst wenn die Nächte wieder frühlingshaft mild sind, können die Obstbauern abschätzen, was der späte Frost angerichtet hat.