Eine neue Strasse mit Viadukt und Tunnel für rund 65 Millionen Franken soll künftig das Städtchen Klus umfahren. Die heute üblichen Staus zu den Stosszeiten sollen damit aufgelöst werden. So sehen es die neusten Pläne vor, die der Kanton Solothurn am Mittwoch vorgestellt hat.
So soll es laut Kanton nun weiter gehen:
- Bis 28. November 2017: Öffentliche Planauflage, Möglichkeit für Einsprachen
- 2017/2018: Plangenehmigungsverfahren, Behandeln der Einsprachen
- 2018/2019: Beschluss Kantonsrat über die Finanzierung
- 2019/2020: evt. kantonale Volksabstimmung über die Finanzierung
- ab 2021/2022: Bau
Obschon noch nicht einmal klar ist, ob es überhaupt eine Volksabstimmung gibt, bringen sich Befürworter und Gegner der neuen Strasse bereits in Stellung.
Die Befürworter
Alle Gemeindepräsidenten in der Region Thal haben kürzlich ein Komitee gegründet. Sie setzen sich für die neue Strasse ein. Angeführt wird das Komitee von Balsthals Gemeindepräsident Pierino Menna und dem Thaler Nationalrat Stefan Müller. Auch der Gemeindepräsident von Oensingen und die Präsidenten der Wirtschaftsverbände der Region seien dabei, teilt das Komitee mit.
Der Moment sei gekommen, um politisch aktiv zu werden, meint Stefan Müller. Das Komitee soll jetzt mit Personen aus dem ganzen Kanton erweitert werden. Stefan Müller weiss: Wollen die Thaler eine neue Strasse, müssen sie die Oltner, die Solothurner, die Grenchner und Dornacher überzeugen, dass sich die 65 Millionen wirklich lohnen.
Die Gegner
Dass letztlich der ganze Kanton Solothurn über das Schicksal der geplanten Umfahrung Klus entscheiden wird, weiss auch Fabian Müller. Der SP-Kantonsrat aus Balsthal und Präsident des VCS Kanton Solothurn führt die Bürgerinitiative «Läbigi Klus» an, die sich seit Jahren gegen sämtliche Projekte für eine neue Strasse im Thal zur Wehr setzt. Auch das neuste Projekt bekämpft er.
«Ein Meter dieser neuen Strasse kostet 80'000 Franken - das können wir uns einfach nicht leisten in unserem Kanton», meint Fabian Müller und versucht damit, die Oltner, Solothurner und Dornacher gegen die Umfahrung Klus aufzubringen. Ab Montag kann gegen das Projekt Einsprache gemacht werden. Dass es Einsprachen geben wird, steht für Fabian Müller ausser Frage.