Es war eine bittere Niederlage für die Stadtzürcher CVP, als sie vor gut einem Monat auf einen Schlag ihren einzigen Sitz im Stadtrat und alle ihre Mandate im Parlament verlor. Nun will die CVP ein ähnliches Fiasko bei den Regierungsrats- und Kantonsratswahlen mit allen Mitteln verhindern. Am Donnerstagabend ist die Kantonalpartei mit der Nomination der amtierenden Regierungsrätin Silvia Steiner bereits in den Wahlkampf gestartet.
Die Niederlage bei den Zürcher Stadtratswahlen müsse sich bei den Wahlen im Frühling nicht wiederholen, meint die Präsidentin der CVP Kanton Zürich, Nicole Barandun.
Man kann den Kanton nicht einfach so mit den Städten Zürich und Winterthur vergleichen.
Die Stadt Zürich sei zwar wichtig, in den anderen Gemeinden im Kanton habe die CVP aber gute Resultate gemacht, meint Barandun. Tatsächlich: In den beiden Gemeinden Dietikon und Schlieren, wo die CVP traditionellerweise ihre grösste Wählerbasis hat, konnte sie ihre Sitze verteidigen.
Frühe Nomination als positives Signal
Der Politologe Mark Balsiger ist überzeugt, dass es klug war von der CVP, bereits in den Wahlkampf zu starten. Frühe Nominationen seien ein Signal: «Zum einen parteiintern, damit sich die Reihen sofort schliessen, zum anderen nach aussen, um der Bevölkerung zu zeigen, dass man auf bewährtes setzt.»
Das Problem sieht Balsiger darin, wie die CVP in der Bevölkerung wahrgenommen wird. Die CVP habe ein Verlierer-Image und gelte immer noch als Partei der Katholiken. Dieses «Milieu» habe sich aber weitgehend aufgelöst.
Der nächste Gradmesser für die Zürcher CVP steht bereits an: An den nächsten beiden Wochenenden wählen die meisten Zürcher Gemeinden neue Behördenmitglieder.