Baut der Kanton Solothurn ein neues Schulhaus, ein Spital oder einen neuen Werkhof, installiert er oft gleich auch noch eine Solaranlage auf dem Dach. Dem Kantonsparlament reicht dies aber nicht. Es fordert mehr Engagement bei der Photovoltaik.
Nicht nur bei Neubauten oder Renovationen, sondern grundsätzlich auf allen möglichen Gebäuden sollen Solaranlagen installiert werden, verlangt der Kantonsrat. Er hat am Mittwoch einen entsprechenden Auftrag der Grünen angenommen.
Kanton macht bereits viel...
Unterstützt wurden die Grünen von CVP und SP. Die öffentliche Hand, also Kanton und Gemeinden, habe eine Vorbildfunktion, monierte CVP-Sprecher Jonas Walter. Und SP-Sprecher Thomas Marbet ergänzte, nicht nur auf Hochbauten, auch beispielsweise an Lärmschutzwänden liessen sich Solaranlagen installieren.
Aktuell sind auf Gebäuden des Kantons Solothurn 29 Photovoltaikanlagen installiert. Die Stromproduktion entspricht einem jährlichen Energiebedarf von rund 500 Haushalten. Anlagen gibt es etwa beim Parkhaus Kantonsspital Olten, beim Berufsbildungszentrum Solothurn, beim Stützpunkt des Kreisbauamts in Seewen, oder bei der landwirtschaftlichen Schule Wallierhof Riedholz.
...Mitte-Links will mehr
«Der Kanton Solothurn hat seine Hausaufgaben gemacht», kommentierte Christian Scheuermeyer für die FDP das bisherige Engagement des Kantons. Der Auftrag der Grünen renne offene Türen ein und sei deshalb überflüssig, meinte auch die SVP. Beide Parteien wollten den Auftrag als erledigt abschreiben, unterlagen aber der Mitte-Links-Mehrheit.
Die Regierung muss nun bis Ende 2020 einen Bericht und einen Zeitplan vorlegen. Darin muss sie aufzeigen, bis wann auf welchen Gebäuden weitere Solaranlagen für die Strom- oder Warmwasser-Produktion installiert werden können.