Die Forderung nach Nasslagern für Holz in der Schweiz gibt es seit dem Sturm Lothar, der am Stephanstag im Jahr 1999 grosse Schäden angerichtet hatte. Ab diesem Frühling könnte nun der Kanton Zürich als erster Kanton in der Schweiz ein derartiges Nasslager einrichten - wenn es denn nötig wäre.
Die Bestimmung von Standorten für ein Nasslager sei eine reine Vorsorgemassnahme, sagt denn auch der zuständige Projektleiter der Abteilung Wald des Kantons Zürich, Martin Winkler, auf Anfrage des «Regionaljournals Zürich Schaffhausen». Rund 50 mögliche Standorte hat er in den letzten Jahren im ganzen Kanton evaluiert. Bei rund einem Dutzend werden nun nach Vorgesprächen mit den zuständigen Gemeinden und Grundbesitzern die nötigen Bewilligungen eingeholt, die es für den Betrieb eines Nasslagers bräuchte.
Standort in Ossingen ab Frühling bereit
Am weitesten fortgeschritten sind die Pläne für ein Nasslager bei Ossingen im Zürcher Weinland. Die Konzession für die Bewässerung aus der nahegelegenen Thur ist vorhanden, die Bewilligung der Gemeinde steht ebenfalls. Es fehlt nur noch die Zustimmung zum Verkehrskonzept, das die Anlieferung und den Abtransport des Holzes regelt. Martin Winkler rechnet damit, dass der Standort in Ossingen ab Frühling für ein Nasslager eingerichtet werden könnte.
Ob dieser je genutzt wird, ist aber völlig offen. Seit dem Sturm Burglind Anfang 2018 wäre es noch nie nötig gewesen, sagt Martin Winkler, der für den Kanton Zürich das Konzept «Sturmvorsorge» ausarbeitet. Die Kosten für die Inbetriebnahme und den Betrieb des Nasslagers würde der Kanton tragen. Winkler rechnet mit Kosten von 50'000 Franken pro Jahr für die Konservierung von 10'000 Kubikmeter Holz in einem Nasslager.