Die Fusionsidee: Nach engerer Zusammenarbeit der drei Gemeinden, einer Mitwirkungsphase und einer Machbarkeitsstudie war für die Gemeinderäte klar: Eine Fusion ist die beste Variante für die Zukunft. Eine Gemeinde mit gut 12‘000 Einwohnern war das Ziel.
«Heute oder morgen müsste man nicht unbedingt fusionieren, da kann jede Gemeinde selbstständig weiterleben. Aber es kommen neue Herausforderungen auf uns zu», erklärt Widens Gemeindeammann Peter Spring die Beweggründe.
Die Gemeindeversammlungen: Drei ausserordentliche Einwohnergemeindeversammlungen diskutierten am Montag über die Fusionsidee, in allen drei Gemeinden gleichzeitig. Das Interesse war gross: Je etwa 260 Menschen kamen an die Versammlungen – immerhin jeweils knapp zehn Prozent der Stimmberechtigten.
Die Entscheide:
- Berikon (139:98): Ja zur Ausarbeitung Fusionsvertrag
- Rudolfstetten-Friedlisberg (198:53): Ja zur Ausarbeitung Fusionsvertrag
- Widen (113:135): Nein zur Ausarbeitung Fusionsvertrag
Wie weiter: Nach dem Entscheid vom Montagabend ist die Fusion noch nicht ganz vom Tisch. Gegen die Entscheide der Gemeindeversammlungen ist noch das Referendum möglich. Theoretisch könnte also jemand in Widen Unterschriften sammeln. «Es gab schon klar Reaktionen im Dorf, dass ein Referendum gestartet werden soll», sagt Gemeindeammann Peter Spring gegenüber SRF.
Falls genügend Unterschriften zusammen kommen, wird danach noch an der Urne entschieden. Dass ein negativer Entscheid zu einer Fusion an der Urne noch umgestossen werden kann, sah man am vergangen Wochenende in Suhr .
Die Varianten: Unklar ist das weitere Vorgehen, falls Widen tatsächlich nicht mitmacht. In Berikon und Rudolfstetten-Friedlisberg müsse man die Situation nun analysieren, sagt der Beriker Gemeindemmann Stefan Bossard gegenüber Radio SRF.
Für Peter Spring aus Widen ist allerdings ist klar: «Sinn macht es dann, wenn alle drei Gemeinden zum gleichen Entscheid kommen.» Bei einer Zweierfusion müsste man die bestehenden Gemeindeverbände und Kommissionen trotzdem aufrechterhalten. «Der Nutzen wäre sehr viel weniger gross, wenn nur zwei Gemeinden fusionieren.»