Grosse Hitze, wenig Regen: Das Gras wollte diesen Sommer nicht recht wachsen. Die Folge: Die Heuernte war mager und musste erst noch teilweise verfüttert werden, weil die Kühe auf den Weiden zu wenig Gras vorfanden. «Wir haben viele besorgte Anrufe gekriegt, weil die Bäuerinnen und Bauern bereits auf den Wintervorrat zurück greifen mussten», erinnert sich Ferdi Hodel, Geschäftsführer des Zürcher Bauernverbandes.
Die Bauern zeigten sich solidarisch. Das freut uns sehr.
Der Bauernverband hat deshalb Anfang August eine Tauschbörse eingerichtet und Bauern, die Futter benötigten, an solche vermittelt, die Futter verkauften. «Wir hatten rund hundert Anfragen», freut sich Ferdi Hodel. Besonders gefreut habe ihn, dass auch Bauern aus den Nachbarkantonen aushalfen. «Das ist echte Solidarität.»
Ob tatsächlich jeder Bauer, jede Bäuerin, die Futter kaufen wollte, auch Futter erhalten habe, kann Ferdi Hodel nicht beurteilen. Der Bauernverband habe nur die Kontakte vermittelt. «Wir hatten aber viele positive Rückmeldungen.»
Nun gilt es, den Herbst abzuwarten, um eine definitive Bilanz zu ziehen, wie prekär die Lage in den Futterscheunen der Zürcher Bauern ist. Denn dank der hohen Temperaturen konnten die Bauern den Mais schon ernten. Es hätte auf den Feldern also Platz für eine weitere Heuernte. «Dies würde die Situation etwas entschärfen», sagt Ferdi Hodel.
Ausserdem denkt der Bauernverband über einen Tausch mit den Westschweizer Bauern nach: Sie haben Heu, aber zu wenig Mais. In der Ostschweiz ist es umgekehrt. «Wir verhandeln mit dem Militär, ob sie aushelfen könnten beim Transport.» Spruchreif seien diese Verhandlungen aber noch nicht.