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Gedenkfeier Langenbruck gedenkt Flugpionier und neu auch seiner Schwester

Langenbruck gedenkt dem berühmtesten Sohn, Oskar Bider, und neu auch ein wenig seiner Schwester Leni.

Er war ein Held zu seiner Zeit und beliebt wie ein Filmstar: Oskar Bider, geboren in Langebruck BL. Im Juli 1913 gelang dem Baselbieter, was zuvor niemand gewagt hatte: Er überflog auf 3600 Metern den Alpenhauptkamm.

Neben seinem Flieger-Talent war auch Biders gründliches Studium von Karten und Landschaft entscheidend. Warnungen blies der Flugverrückte in den Wind. Sein Lehrer, der Luftfahrtpionier Louis Blériot hatte ihm vor der Alpenüberquerung abgeraten. Wegen der dünnen Luft in den Alpen könne er unmöglich die benötigte Flughöhe halten. Doch Bider liess sich davon nicht beirren. Am 13. Juli 1913 schaffte er schliesslich den Flug über die Alpen.

Bider machte daraufhin Karriere in der Schweizer Luftfahrt. Doch schon am 7. Juli 1919 verunglückte Oskar Bider bei einem missglückten Kunstflug in Dübendorf. Er starb 27-jährig. In Erinnerung an dieses Unglück feierte sein Geburtsort Langenbruck heute einen Gedenktag.

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In seiner Ansprache erinnerte Divisionär Bernhard Müller daran, dass auch die Schwester von Oskar Bider, Leni Bider, Avantgardistin gewesen sei. Seine Schwerster und er hätten Konventionen durchbrochen. Leni Bider habe zum Beispiel Hosen getragen und ihren Filmpartner öffentlich geküsst. «Tabus zu jener Zeit», sagte der Divisionär. «Oskar und Leni waren mutige Menschen, die für ihre Überzeugungen eingestanden sind.» Leni Bider starb kurz nach ihrem Bruder. Sie nahm sich das Leben, als sie von seinem Tod erfuhr. Ihr Suizid sorgte lange Zeit dafür, dass bei offiziellen Feiern praktisch nur ihr Bruder Thema war.

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