Am 1. April vor 75 Jahren wurde die Stadt Schaffhausen von US-Fliegern bombardiert - irrtümlich. 40 Menschen starben, über 100 wurden schwer verletzt. Um der Opfer zu gedenken, legten Bundesrätin Karin Keller-Suter und US-Botschafter Edward T.McMullen auf dem Waldfriedhof Kränze nieder.
Wie immer seit 75 Jahren läuteten die Glocken der Schaffhauser Steigkirche und aller anderen Schaffhauser Kirchen am 1. April um Punkt 10 Uhr 50. Genau dann hatten die amerikanischen Flieger die Bomben über Schaffhausen abgeworfen. Die Steigkirche wurde dabei komplett zerstört und in den Jahren danach wieder neu aufgebaut.
Natürlich sei die Bombardierung im Vergleich was andere Menschen in Kriegen erleiden müssten, ein marginales Ereignis gewesen, sagte Stadtrat Raphaël Rohner am Gemeinschaftsgrab der 40 Todesopfer. Trotzdem sei es nicht zu ermessen, welche Wunden und Schmerzen die Bombardierung der kleinen Stadt Schaffhausen zugefügt habe.
US-Botschafter Edward T.McMullen, hier beim Empfang durch Stadtrat Raphaël Rohner und Stadtpräsident Peter Neukomm, sprach von einer Tragödie. Eine Tragödie, die trotz neuester Technologie der damaligen Flieger geschehen sei. Er sei geehrt, hier zu sein, sagte McMullen, und er entschuldigte sich, so wie es die Amerikaner vor 75 Jahren sofort getan, und Schaffhausen entschädigt hatten.
I'm truly honoured to be here. And I say: I'm sorry.
Auch einige wenige Augenzeugen und Angehörige verfolgten die Feier. Einer von ihnen, Hans Gnädinger, hatte bei der Bombardierung seinen Vater verloren. Er fand, die Stadt habe sich grosse Mühe gegeben. «Die drei schönen Ansprachen haben mir gefallen.» Seinen Vater habe er sein ganzes Leben lang vermisst. Ihm sei es wichtig gewesen, heute dabei zu sein.