Der Urner Hauptort Altdorf hat über 50 Geschäfte und Gastrobetriebe im Ortskern. Die Läden spüren, wie in der ganzen Schweiz, die starke Konkurrenz des Onlinehandels. Der Gemeinderat will Gegensteuer geben und engagiert den einheimischen Betriebsökonomen Roman Schön als Gewerbe-Coach.
Roman Schön will in verschiedenen Gesprächsrunden analysieren, wo der Schuh drückt. «Der Branchenmix in Altdorf ist eigentlich gut, es geht darum ihn weiter zu halten.» Gefragt seien geschäftsübergreifende Dienstleistungen: «Eine Idee sind beispielsweise zentrale Heimlieferungen nach Dorfeinkäufen in verschiedenen Läden», sagt Gewerbe-Coach Schön.
Gute Chancen hätten Läden, die das Besondere bieten. «Ein Lebensmittelgeschäft, das zusätzlich viele regionale Produkte anbietet, entspricht einem Trend. Schwieriger wird es in Zukunft für die Kleiderbranche, da man Jacken und Hosen auch gut Online bestellen und sich nach Hause liefern lassen kann», sagt Roman Schön.
Der Gewerbe-Coach sieht sich als Drehscheibe und Anlaufstelle. So könnte er künftig auch zwischen Hausbesitzern, Ladenanbietern und Interessenten vermitteln. Roman Schön: «Hausbesitzer denken nicht nur an Rendite, sie sind an einem lebendigen Dorfkern interessiert und entsprechend auch an einem guten Branchenmix. »
Der Verkehr und Parkmöglichkeiten sind in Altdorf mitentscheidend. Künftig wird durch die neue West-Ostverbindung Altdorf mehrheitlich umfahren. Für den Gewerbe-Coach ein wichtiger Faktor: «Wir werden genau hinschauen müssen, was für Gefahren aber auch Chancen die neue Verkehrsführung für die Geschäfte bedeutet.»
Der Auftrag der Gemeinde Altdorf für den Gewerbe-Coach ist zeitlich nicht begrenzt. Das Projekt wird von der Gewerbevereinigung «Neues Altdorf» unterstützt.