Brustkrebs ist eine der häufigsten Krebsarten bei Frauen. Mit systematischen Mammographie-Screenings sollen Tumore frühzeitig entdeckt werden. Doch diese Programme sind umstritten: sie seien zu teuer und häufig würden auch Fehldiagnosen gestellt. Bern stoppt sein Screeing-Programm und Solothurn hat die Einführung auf Eis gelegt.
Basel baut die Screenings aus
Anders sieht es in Basel-Stadt aus: «Wir konnten Tumore bereits im Frühstadium entdecken und die weitere Ausbreitung eindämmen», sagt der stellvertretende Kantonsarzt Simon Fuchs. Bei neun von 1'000 untersuchten Frauen wurde ein Brustkrebs gefunden. In Basel ist man von den Vorteilen der Tests überzeugt. Der Kanton weitet das Programm sogar noch aus: Frauen können sich bis 74 Jahre kostenlos untersuchen lassen. Zuvor konnten sich Frauen auch ab 50 Jahren, aber nur bis 70 gratis einen Test machen. So möchte Basel-Stadt die gestiegene Lebenserwartung berücksichtigen.
Weshalb werden die Brustkrebs-Screenings in Basel so anders beurteilt als anderen Kantonen? Viele Frauen würden sich auch auf Brustkrebs untersuchen lassen, wenn es kein kantonales Programm gäbe, ist Simon Fuchs überzeugt. Ein koordiniertes Programm würde Vorteile bringen und sei gerechter: «So können wir eine Chancengleichheit bieten und einen Qualitätsstandart sichern.»
Entsprechend lassen sich rund 30 Prozent der Baslerinnen regelmässig untersuchen. Der Kanton unterstützt das Programm mit jährlich 500'000 Franken. Den Rest zahlen die Krankenkassen.