Heute ist der Kühlschrank im Basler Gundeli-Quartier voll. «Die Bananen sind schon ein wenig braun, aber daraus könnte man gutes Bananenbrot backen», sagt Sebastian Freyse. Er ist Ansprechpartner für das Foodsharing in der Region Basel und mitverantwortlich für «Fair-Teiler» auf dem Werkhof.
Die Lebensmittel, die hier im Kühlschrank landen, haben ihr Ablaufdatum meist überschritten. «Deshalb muss man sich auf seine Sinne verlassen», sagt Freyse. Zwei bis drei Mal pro Woche werden die «Fair-Teiler» kontrolliert und es gibt einen Hygieneplan. Schimmliges kommt in den Müll.
In der Schweiz landet heute aber bei weitem nicht nur Verdorbenes in der Tonne: Rund ein Drittel aller produzierter Lebensmittel gehen zwischen Acker und Teller verloren. 2,3 Millionen Tonnen Essen werden in der Schweiz jedes Jahr aussortiert oder weggeschmissen.
Die Menschen sollen ein Aha-Erlebnis haben
Diesen Fakten möchten Sebastian Freyse und die Initiative «Foodsharing Basel» Taten entgegensetzen. «Wir möchten die Menschen sensibilisieren, sie sollen ein Aha-Erlebnis haben.» Nicht jede Gurke, die nicht mehr verkauft wird, sei auch automatisch ungeniessbar.
Täglich unterwegs
Deshalb seien täglich freiwillige «Foodsaver» unterwegs, welche in den Läden das aussortierte Gemüse abholen und in öffentliche Kühlschränke bringen. Aber auch Privatpersonen können überschüssige Lebensmittel im «Fair-Teiler» abgeben.
Neben dem «Fair-Teiler» auf dem Werkhof gibt es seit 2014 vier weitere Standorte in Basel. «Einige Standorte laufen besser, andere schlechter, aber insgesamt sind wir sehr zufrieden», sagt Freyse.