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Gegen stark verbaute Seeufer Wieder mehr flaches Wasser statt starre Mauern

  • Rund 150 Kilometer lang ist das Ufer des Vierwaldstättersees; 65 Prozent davon sind vollkommen künstlich, verbaut oder beeinträchtigt - dies hat die Aufsichtskommission Vierwaldstättersee (AKV) festgestellt.
  • Dieses Gremium der Anrainerkantone Luzern, Uri, Schwyz und Ob- und Nidwalden strebt eine Revitalisierung an - der Bund gibt vor, dass bis 2022 entsprechende Massnahmen ergriffen werden.
  • In einem ersten Schritt definiert die AKV nun prioritäre Uferabschnitte, die neu gestaltet werden sollen; von flachen Ufern profitierten Mensch und Natur gleichermassen.

Es bestehe ein grosser Handlungsbedarf hinsichtlich der Wiederherstellung von natürlicheren Uferabschnitten, stellte die AKV in einer Mitteilung vom Dienstag fest. Beim nicht oder wenig beeinträchtigten Teil der Seeufer handle es sich nämlich vorwiegend um die steilen und felsigen Uferabschnitte, vor allem rund um den Urnersee.

Gelungenes Beispiel in Hergiswil

Intakte Flachwasserbereiche - wertvolle Lebensräume für eine Vielzahl von Pflanzen und Tieren - seien kaum mehr vorhanden, hält die Kommission fest. Sie wolle nun die Revitalisierungsplanung mit den Anrainerkantonen in Angriff nehmen. Ziel sei es, prioritäre Uferabschnitte zu ermitteln.

Dass sich eine Revitalisierung lohne, zeige ein aktuelles Beispiel aus Nidwalden: in Hergiswil wurde der öffentlich zugängliche Abschnitt beim Gemeindehaus aufgewertet. Eine Betonmauer musste zugunsten eines teils abgeflachten, bepflanzten und begehbaren Ufers weichen. «Das neu gestaltete Ufer wird von der Bevölkerung rege genutzt», sagt Gérald Richner, AKV-Geschäftsleiter, im Gespräch mit SRF News.

Die Kantone Luzern, Uri, Schwyz, Obwalden und Nidwalden sind seit 1985 in der AKV organisiert. Gemeinsam und koordiniert engagieren sie sich im Gewässerschutz, um den Vierwaldstättersee und sein Einzugsgebiet als wichtiges Wasser-Ökosystem zu erhalten und zu verbessern.

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