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Hansmartin Amrein im Gespräch über das Erfinden von Glacé-Sorten und Herausforderungen hinter den Kulissen
Aus Regionaljournal Bern Freiburg Wallis vom 27.10.2019. Bild: zvg
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Gelateria di Berna Vom Piloten zum Glacé-Erfinder

Hansmartin Amrein hat mit seiner Frau und zwei Brüdern die Berner Glacé-Welt auf den Kopf gestellt. Was dahinter steckt.

2010 startete die Gelateria di Berna im Berner Länggassquartier, mit selbstkreierter Glacé in verschiedenen Sorten, auch ungewohnten. Unterdessen hat das Unternehmen mehrere Standorte in Bern und zwei in Zürich. Hansmartin Amrein gehört zum Gründerquartett, er vertritt das Unternehmen gegen aussen. Als Sonntagsgast im Regionaljournal erzählt er, wie man Glacé-Sorten kreiert und was hinter den Kulissen wichtig ist.

Hansmartin Amrein

Mitgründer Gelateria di Berna

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Amrein hat Jahrgang 1972. Er ist Jurist, war auch Lehrer und Pilot. 2010 gründete er zusammen mit seiner Frau Susanna Moor und mit zweien seiner drei Brüder das Glacé-Unternehmen Gelateria di Berna. Hauptberuflich arbeitet er als Sektionschef beim Bundesamt für Zivilluftfahrt.

SRF News: Sie waren Lehrer und Pilot, sind Jurist – und Glacé-Erfinder. Gibt es Gemeinsamkeiten zwischen diesen Berufen?

Hansmartin Amrein: Die müsste ich suchen. Was ich in allen Berufen hatte, war eine Leidenschaft für das, was ich tat. Vor der Gelateria-Zeit fehlte mir vielleicht ein wenig das Kreative, die Möglichkeit, mich auszutoben.

Wie gehen Sie vor, wenn Sie eine neue Glacé-Sorte kreieren wie zum Beispiel Grapefruit-Pfeffer, Aprikose-Thymian oder Gurken-Hanftee?

Auf Grapefruit-Pfeffer kamen wir durch einen Künstler, der in der Kunsthalle Bern ausstellte. Salz und Pfeffer war sein Thema und er fragte uns, ob wir während der Zeit der Ausstellung Salz und Pfeffer als Zugabe zu unseren Gelati hinstellen würden. Das taten wir und prompt bekamen wir die Rückmeldung, Pfeffer auf Grapefruit sei super. Wir haben dann das Rezept noch verfeinert.

Wir gehen über einen Markt, schnappen etwas auf und dann beginnen wir, unsere Flausen zu dreschen.

Im Alltag ist es so, dass wir kaum über einen Markt gehen oder ein Menu essen können, ohne die Geschmackskomponenten zu analysieren. Oder wir gehen nach Italien und lassen uns inspirieren. Merken dort zum Beispiel, dass Safran gut zu Süssem passt. Dann beginnen wir, unsere Flausen zu dreschen.

Sie gründeten und leiten die Gelateria di Berna mit zwei Brüdern und Ihrer Frau. Wie gehen Sie vor, wenn Sie sich nicht auf Anhieb einig sind?

Das ist ein heikler Punkt. Die Gelateria beschäftigt uns ständig und wir müssen aufpassen, dass wir unsere Beziehungen nicht auf das Geschäftliche reduzieren.

Als Team muss man gut auf das Feinstoffliche achten.

Unterschiedliche Meinungen muss man sehr ernst nehmen. Man muss sich auf das Feinstoffliche einlassen. Was fühlt der andere? Überfahre ich jemanden? Wie gebe ich Feedback? Ich verstehe unterdessen Familienunternehmen, die irgendwann zu Grunde gingen. Wir haben die Herausforderung erkannt und das ist der Anfang. Es ist unser Ziel, die Gelateria noch viele Jahre zusammen zu führen.

Das Gespräch führte Elisa Häni.

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