Susanne Kaufmann von der Abteilung Natur und Landschaft des Landwirtschaftlichen Zentrums Ebenrain machte Ende Juni eine aussergewöhliche Entdeckung. Erstmals seit 88 Jahren konnte sie die Existenz des Gelbringfalters im Baselbiet belegen.
Der Gelbringfalter verzeichnete im vergangenen Jahrhundert einen grossen Bestandesrückgang. Als Ursache wird die Umwandlung der mittelalterlichen Witwälder in Hochwälder vermutet. Diese Änderung der Waldbewirtschaftung bedeutete, dass die Bäume länger stehen gelassen wurden. Dies hatte eine stärkere Beschattung des Waldbodens zur Folge, was für den Gelbringfalter ungünstig war.
Entdeckt hatte Kaufmann den Schmetterling im Waldreservat „Chapfflüeli“ in Waldenburg, das seit 1999 kantonal geschützt ist. Dass der Gelbringfalter gerade im Naturschutzgebiet „Chapfflüeli“ noch vorkommt, sei kein Zufall. Denn eine grosse Fläche des Reservats wurde in einen lichten Wald umgewandelt mit dem Ziel, die Bestände einiger seltener Pflanzenarten zu fördern. Von diesen Massnahmen dürfte auch der Gelbringfalter profitiert haben.