Der Baumeisterverband Aargau spricht dem Militär eine so genannte «Unbedenklichkeitserklärung» aus. Das teilte er am späten Freitagnachmittag mit. Im Klartext heisst das: Nicht private Baumaschinen fahren in Bottenwil auf, sondern solche des Militärs. Ziel der Aktion: Ein Hang wird gesichert, der ein Haus wegschieben könnte, sollte es wieder regnen.
Das grosse Unwetter vom vorletzten Wochenende hat in der Gemeinde Bottenwil grosse Schäden angerichtet. Gravierend waren unter anderem die zahlreichen Hangrutsche. Vor allem einer davon bereitet Sorgen, jener über dem Felsenweg.
Man müsste deshalb den Hang möglichst schnell sichern, erklärt der RFO-Chef Yvo Laib im «Zofinger Tagblatt». Dazu möchte man das Militär beiziehen, zumal es die schnellste und günstigste Variante sei, so Laib. Abklärungen mit der Armee wurden bereits getroffen und das Militär wäre einsatzbereit.
Die Baumeister könnten den Hang sichern
Nicht einverstanden mit einem Militäreinsatz waren zuerst der Schweizerische und der Aargauer Baumeisterverband. Die Baumeister lehnten es ab, eine «Unbedenklichkeitserklärung für Armeeleistungen» zu unterschreiben. Sie begründeten diesen Entscheid damit, dass die Hangsicherung ebenso gut von einer Baufirma getätigt werden könne und man dazu nicht das Militär brauche.
Bei der RFO plädierte man jedoch weiterhin für einen Militäreinsatz. Grund dafür: Die Familie, welche für die Hangsicherung bezahlen muss, könne sich keine Baufirma leisten. Das sei aber nicht im Gesuch der RFO gestanden, heisst es beim Aargauer Baumeisterverband auf Anfrage. Der Antrag habe lediglich gelautet, die Hangsicherung könne nicht von einer Baufirma ausgeführt werden.
Die Zivilschutzstelle Suhrental-Uerkental stellte dann bei den Baumeistern ein Wiedererwägungsgesuch. Man habe nun keine Einwände mehr gegen den Einsatz des Militärs, schreiben die Baumeister am Freitag. Es handle sich um «Notfallleistungen». Sie weisen aber darauf hin, dass für weitere Arbeiten wenn immer möglich das örtliche Gewerbe berücksichtigt werden soll.