550 Franken musste Nazari Juma Khan bezahlen, um in einer Asylunterkunft, bestehend aus einer Matratze in einem Massenlager, einer Küche und Aufenthaltsräumen, zu wohnen. Er ist 25 Jahre alt, kommt aus Afghanistan und ist vor gut zwei Jahren in die Schweiz geflüchtet. Er gilt mit dem Aufenthaltsstatus F als «vorläufig aufgenommen». Deshalb darf er auch arbeiten. Er hat denn auch einen 30-Prozent-Job bei der Ikea.
Nachdem das Regionaljournal diese Misstände aufdeckte, reagierte die Gemeinde Würenlos und machte Druck auf die Firma ABS aus Pratteln, die die Unterkunft im Auftrag der Gemeinde betreibt. Daraufhin wurde die Miete von sämtlichen Flüchtlingen, die wie Nazari Juma Khan arbeiten, halbiert. Sie bezahlen nun noch 270 Franken monatlich, dazu kommen 75 Franken für die Betreuung in der Unterkunft. Zur Klärung: Für viele Asylbewerber kommt die öffentliche Hand auf. Aber selber zahlen müssen all jene Flüchtlinge, die vorläufig aufgenommen sind wie der Afghane Nazari, deshalb arbeiten dürfen und auch einen Job haben.
Der Gemeindeamman von Würenlos, Anton Möckel, findet deutliche Worte für die Situation, wie sie im Regionaljournal geschildert wurde. «550 Franken ist zu hoch, nicht realistisch und beschämend für eine Gemeinde.» Gerade die Gemeinde Würenlos würde soziale Werte pflegen. Deshalb habe die Gemeinde nach der Ausstrahlung sofort reagiert «Es hat eine Krisensitzung gegeben, dort haben wir klar gesagt: So geht es nicht.»
(Regionaljournal Basel, 6:32)