Anfang nächsten Jahres tritt der Zürcher Entertainer Christian Jenny in St. Moritz das Amt als Gemeindepräsident an. Möglicherweise wird er dann deutlich weniger verdienen als sein im Oktober abgewählter Vorgänger Sigi Asprion. Das Gemeindeparlament von St. Moritz hatte gestern Abend bei der Budgetberatung für den Voranschlag 2019 die Gehälter des Gemeindepräsidenten und des Vorstands ins Visier genommen.
Während der Vorstand insgesamt künftig besser entlöhnt werden soll, sieht es beim Gemeindepräsidenten anders aus. Der Antrag der CVP verlangte, dass sein Lohn von heute 230'000 Franken auf 180'000 Franken gesenkt werden solle. Der Antrag wurde mit 11:1 Stimmen angenommen.
«Man spricht schon länger über den Lohn, über die Höhe, vor allem auch im Vergleich zu andern Löhnen in der Schweiz», sagt Karin Metzger Biffi, Co-Präsidentin der lokalen CVP. Sie hatte den Antrag eingereicht.
Auch Jenny hat Lohn thematisiert
Auch der neugewählte Gemeindepräsident Christian Jenny hatte im Wahlkampf den präsidialen Lohn immer wieder thematisiert und deutlich gemacht, dass er das Amt auch für weniger machen würde.
«Christian Jenny selbst hat den Steilpass für die Lohndiskussion geliefert», erklärt Metzger Biffi. Ob die angestrebte Senkung nun tatsächlich im Sinne des neuen Gemeindepräsidenten ist, bleibt offen.
Christian Jenny selbst möchte sich vorläufig zur aktuellen Diskussion nicht äussern. Allenfalls sage er nach seinem Amtsantritt am 3. Januar etwas dazu, schreibt er in einem E-Mail.
Christian Jenny selbst hat den Steilpass für die Lohndiskussion geliefert
Unter Dach ist das Gemeindebudget noch nicht. Nach der ersten Beratungsrunde am Donnerstagabend folgt eine zweite Lesung in drei Wochen. Das letzte Wort zum Voranschlag hat dann am 11. Dezember die Gemeindeversammlung.
Die Kompetenz, den Lohn des Gemeindepräsidenten festzulegen, hat in St. Moritz allerdings der Gemeindevorstand.