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Gemeinderat Emmen «Schön, dass Emmen bereit ist für einen Migranten»

Vor rund 20 Jahren sorgte Emmen mit seiner rigorosen Einbürgerungspraxis für negative Schlagzeilen. Jetzt hat mit Brahim Aakti ein Migrant den Sprung in den Gemeinderat geschafft. «Ein schönes Zeichen, dass Integration funktioniert», sagt der 37-Jährige.

Emmen hat seinen Gemeinderat gewählt. Unter damit auch den SP-Kandidaten Brahim Aakti. Einen Migranten. Als elfjähriger Bursche kam er aus Marokko zu seinem Vater, welcher bereits seit den 1970er-Jahren in der Schweiz arbeitete.

Schule, Lehre, Studium, Beruf. Und Politik.

Der kleine Brahim besuchte in Emmenbrücke die Schule, machte eine Lehre, die Berufsmatura, studierte anschliessend an der Hochschule Luzern und an der ETH Zürich. Heute arbeitet der Maschineningenieur in einem grossen Unternehmen in der Forschung.

Emmen wählt einen Migranten in den Gemeinderat. Emmen, die Gemeinde, die um die Jahrtausendwende mit ihrer rigorosen Einbürgerungspraxis für negative Schlagzeilen sorgte. Brahim Aakti erinnert sich gut an diese Zeit. Er selbst hatte kein Problem mit seinem Einbürgerungsgesuch. Er fand es damals jedoch beschämend, dass seine Wohngemeinde negative Schlagzeilen machte. Es war denn auch einer der Gründe für ihn, in die Politik einzusteigen. Brahim Aakti kandidierte damals für die Bürgerrechtskommission in Emmen.

Emmen war überfordert mit der Situation, der neuen Realität mit den Migranten.

Brahim Aakti wurde zusammen mit dem CVP-Kandidaten Patrick Schnellmann in die Emmer Exekutive gewählt. In den letzten Jahren galt im Emmer Gemeinderat die Konkordanz. Alle grossen politischen Lager waren vertreten: Die FDP mit zwei Sitzen, SVP, CVP und SP mit je einem. Nun ändert sich das – Nationalrat Felix Müri schafft den Einzug in die Emmer Exekutive nicht, die SVP ist nach dem Rücktritt von Urs Dickerhof nicht mehr im Gemeinderat vertreten.

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