Worum geht es? In der Kastelsstrasse und in der Rebgasse in Grenchen gilt Tempo 30. Unnötig, befand die Mehrheit des Grenchner Gemeinderates im Jahr 2012 und erklärte einen überparteilichen Vorstoss für erheblich, welcher den Rückbau dieser Tempo 30-Zonen verlangte. Bei diesem Vorstoss handelte es sich um ein Postulat. Das bedeutet, dass die Stadt beauftragt wird, das Anliegen zu prüfen.
Was ist seither geschehen? Im Endeffekt hat sich nichts verändert. Die beiden umstrittenen Tempo 30-Zonen sind immer noch da. Deshalb reichte die SVP vor den Sommerferien eine Interpellation ein, in der sie auf die Umsetzung des Postulats beharrt, sprich dem Rückbau der 30er-Zonen. Diese Interpellation war am Dienstagabend im Grenchner Gemeinderat traktandiert.
Warum gilt noch Tempo 30? Stadtpräsident François Scheidegger sprach von einer verfahrenen, schwierigen Situation. Schliesslich gab es in den Quartieren nicht nur Gegner, sondern auch Befürworter von Tempo 30. Es gab sogar eine Petition für das tiefere Tempolimit. Man habe auch runde Tische gemacht und dann festgestellt, dass die Situation mit Tempo 30 gar nicht so schlecht sei, so Scheidegger.
Hatte das Postulat von 2012 denn keinerlei Wirkung? Man kann festhalten, dass seither in Grenchen keine weitere Tempo 30-Zone mehr eingeführt wurde. Andere Zonen waren damals bereits geplant gewesen, sie wurden aber gestoppt.
Wie geht es weiter? Die SVP war mit der Antwort der Stadtverwaltung nicht zufrieden und kündigte weitere Schritte an. Die Tempolimiten sind allerdings im Rahmen der laufenden Ortsplanungsrevision sowieso wieder ein Thema. Diese Ortsplanungsrevision kommt voraussichtlich nächsten Sommer in die Mitwirkung. Grenchens Linke wünscht sich hingegen weitere Tempo 30 Zonen. Weitere Diskussionen sind also programmiert.