Veloschnellrouten sind längere durchgängige Strecken, auf denen Velofahrer möglichst störungsfrei und ungehindert vorankommen – breit genug, kreuzungsarm und mit Vortritt fürs Velo. Die Motion von SP und GLP fordert vier solche Strecken: je eine Richtung Altstetten, Irchel, Affoltern und Zollikon.
Kanton wollte Routen nicht
Neu ist die Idee nicht: Der Gemeinderat hatte die Strassenabschnitte in der Revision des regionalen Richtplans im April 2016 als Velostrassen beim Kanton beantragt. Der Regierungsrat strich sie dann aber wieder aus dem Richtplan. Die Motionäre sind jedoch davon überzeugt, dass es in Zürich Veloschnellrouten braucht.
Es wird immer wieder mal ein Stück Veloweg gebaut, aber eine Velostrategie gibt es in Zürich nicht.
Der Stadtrat lehnte die Motion ab und wollte sie nur als Postulat entgegennehmen. Die Motion sei nicht umsetzbar, sagte Tiefbauvorsteher Filippo Leutenegger (FDP). Der Bau kompletter Routen sei nicht sinnvoll. Man müsse Velostrecken schrittweise realisieren, nämlich dann, wenn ohnehin Strassenarbeiten anstünden.
Gegen «Velo-Raserstrecken»
Auch SVP, FDP und CVP sprachen sich gegen die «Velo-Raserstrecken» aus. Sie befürchteten unter anderem mehr Unfälle, denn die Fahrweise werde schneller und rücksichtsloser. Man komme als Velofahrer in der Stadt Zürich schon heute schnell genug voran.
Wer's nicht glaubt, darf gern mit mir durchs Seefeld fahren. Dann zeige ich, dass das kein Problem ist.
Dennoch sprach sich die links-grün-liberale Mehrheit des Rats mit 69 Ja- zu 46 Nein-Stimmen für die Motion aus – inklusive einer Textänderung der Grünen, welche die vier vorgeschlagenen Strecken sogar noch verlängerte.