Wahlen in der Basler Landgemeinde Bettingen gingen in den vergangenen Jahrzehnten stets ohne grosse Nebengeräusche vonstatten. Anders im 2. Wahlgang um einen Sitz im Gemeinderat, der am 21. Mai stattfindet. Die beiden politischen Gruppierungen im Dorf streiten so heftig, dass kürzlich gar ein Podium platzte.
Dunja Leifels von «Aktives Bettingen» erschien nicht, weil der Wahlkampfleiter der «Bettinger Dorfvereinigung» sie in einem privaten E-Mail hart angegriffen haben soll. So habe sie keine Lust mehr, öffentlich mit der andern Seite zu diskutieren, begründete sie ihr Fernbleiben. Diesem E-Mail war jedoch ein Leserbrief eines Vertreters des «Aktiven Bettingens» vorangegangen, der den Kandidaten der «Bettinger Dorfvereinigung» stark kritisierte.
Wahlkämpfe in den vergangenen 20, 30 Jahren waren stets in einem sehr anständigen Ton gehalten
Neues Phänomen in der Landgemeinde
Rolf Spriessler, Redaktor bei der «Riehener Zeitung» redet von einem neuen Phänomen im Bettinger Wahlkampf. «Für mich ist das überraschend. Die Wahlkämpfe in den vergangenen 20, 30 Jahren waren stets in einem sehr anständigen Ton gehalten.» Spriessler glaubt aber nicht, dass es sich bei diesem ungewöhnlich harten Wahlkampf in erster Linie um politische Differenzen handelt. «Ich glaube, dass einzelne Exponenten aus den beiden Vereinigungen oder ihrem Umfeld das Klima vergiftet haben.»
Im Gemeinderat sind sowohl «Aktives Bettingen» als auch die «Bettinger Dorfvereinigung» vertreten.