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Gemeindeversammlung Riggisberg Der Kampf um das Gurnigel-Berghaus ist entschieden

Riggisberg hat entschieden: Hans-Ulrich Müllers Bernapark AG kann das Berghaus kaufen. Wirt Roland Iseli scheiterte.

  • Die Gemeinde Riggisberg kann der Armee das Gurnigel-Berghaus für 620'000 Franken abkaufen und die Liegenschaft gleich an die Bernapark AG von Investor Hans-Ulrich Müller weiterverkaufen.
  • Hans-Ulrich Müller will das Haus zusammen mit der regionalen Gantrisch Plus AG renovieren, diese ist auch für den Betrieb und eine umfassende Vermarktung verantwortlich.
  • Der Berner Wirt und Stadtrat Roland Iseli bewarb sich ebenfalls um die Liegenschaft, unterlag aber in der Abstimmung an der Gemeindeversammlung.

Bergrestaurant
Legende: Das Berghaus Gurnigel im Naturpark Gantrisch. Die Besitzesverhältnisse sind geklärt. SRF

Der Abstimmung ging eine lange und sehr emotionale Debatte voraus, nachdem Roland Iseli und Hans-Ulrich Müller ihre Konzepte und Ideen für die Zukunft erläutert hatten.

Für die einen war die Variante Müller überzeugend, weil es für die Region und den Naturpark Gantrisch eine grosse Chance sei. Für die anderen genügte die Option, mit Roland Iseli einen Berghaus-Besitzer zu haben, der einfach selber wirten will.

Der Antrag, auch ihm einen Vertrag zu offerieren, scheiterte nur knapp. In der Schlussabstimmung war der Fall klar – 103 Ja gegen 35 Nein für die Variante Müller.

Aber wie passt ein Berghaus zum Investor Hans-Ulrich Müller? Keine Fabrik, kein Unternehmen, wie er es sonst in seinem Portfolio hat. «Es passt eben sehr gut zu den Infrastruktur-Unternehmen der Bernapark AG», entgegnet er.

«Wir können zusammen mit der Bevölkerung und der Gantrisch Plus AG Mehrwerte schaffen, wenn wir den Gurnigel verknüpfen, zum Beispiel mit unserem Mobilitätszentrum mit dem Verkehrshaus Luzern, mit unserem Projekt Abefahre im Emmental, mit dem Schloss Thun». Dazu hat Hans-Ulrich Müller persönliche Bezüge zur Region aus seiner Familie und aus seiner Jugend.

Das sind die Pläne

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Entstehen soll im Gurnigel Berghaus ein Zentrum für die ganze Region. Ein Ausgangspunkt für Langlauf, Schneeschuhlaufen, Skifahren, Ski-, Bike- oder Wandertouren. Geplant ist auch eine Schaukäserei, ein Restaurant und Hotelbetrieb. An der Schaukäserei wollen sich die zahlreichen milchproduzierenden Alpbetriebe beteiligen.

Hans-Ulrich Müller nimmt es in Kauf, dass sein Engagement im Gantrischgebiet nicht ein schnelles und gutes Geschäft wird. «Es wird Zeit brauchen und Investitionen. Meine Idee ist, dass sich das Projekt selber trägt. Das wird am Anfang nicht möglich sein».

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