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Gemeindewahlen im Aargau SVP verliert, GLP gewinnt – weshalb? Und was bedeutet das?

Die Grünliberalen konnten am Wahlsonntag Erfolge feiern in Wettingen und Baden. In den jeweiligen Einwohnerräten (Parlament) verdoppeln sie ihre Sitze von 2 auf 4. «Diese beiden Ortsparteien sind sehr aktiv, das ist jetzt der Lohn der Arbeit der vergangenen Jahre», sagt Beat Hiller, Präsident der Grünliberalen Aargau.

Auch sonst sieht Hiller seine Partei im Aufwind – jedenfalls in den städtischen Gemeinden des Kantons. Bei den jungen und urbanen Wählern kämen die ökologischen und liberalen Positionen der GLP gut an, so der Parteipräsident. «Auf dem Land spricht das aber jemanden, der ein etwas anderes Gedankengut vertritt, weniger an.»

Anders ist die Situation für die SVP Aargau. Sie verliert bei den Kommunalwahlen Sitze in den Einwohnerräten von Wettingen, Baden, Zofingen und Obersiggenthal.

Hinzu kommen für die SVP auch Niederlagen bei den Exekutivwahlen:

  • Aarau: SVP-Kandidat Simon Burger wird nicht gewählt, damit scheidet die SVP ganz aus der Stadtregierung aus.
  • Suhr: Die SVP wollte mit Beat Woodtli endlich wieder einen Sitz im Gemeinderat erobern, hinzu kamen Kandidaturen für die Finanzkommission und die Schulpflege. Sämtliche Kandidaten scheiterten jedoch.
  • Frick: Die SVP wollte mit Adrian Speckert den Sitz zurückholen, den die Partei vor vier Jahren verloren hatte. Sämtliche Ortsparteien unterstützten Speckert, dennoch wurde er von einem Parteilosen geschlagen.

«Dann machen wir halt Oppositionspolitik»

«In den Städten haben wir noch grosse Arbeit vor uns», sagt Thomas Burgherr, Präsident SVP Aargau. Die Bevölkerungsstruktur habe sich verändert, seine Partei müsse in Zukunft vermehrt auf die Leute in den Städten zugehen und sie über die Politik der SVP informieren. Burgherr ist überzeugt, dass seine Partei bei den nächsten Wahlen in vier Jahren wieder Erfolge in den Zentren verbuchen kann.

Bis dahin muss die SVP aber schauen, dass sie dennoch auch in den städtischen Regionen auf sich aufmerksam machen kann. Eine Möglichkeit: Oppositionspolitik. «Das ist sicher eine Möglichkeit. In vielen Städten sind wir nicht im Stadtrat, aber dafür stark im Einwohnerrat. Dann machen wir halt Oppositionspolitik. Allerdings liegt das der SVP nicht so, wir wollen und müssen in der Exekutive vertreten sein», sagt Parteipräsident Burgherr.

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