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Gemeindewahlen in Oberdorf Hannes Schweizer kanns nicht lassen

Der ehemalige SP-Landratspräsident kandidiert für den letzten Gemeinderatssitz – und kriegt unerwartet Konkurrenz.

Hannes Schweizer blickt auf eine lange Politkarriere zurück: 15 Jahre Gemeindepräsident in Titterten, 16 Jahre lang im Landrat für die SP, davon das letzte Jahr als Landratspräsident und somit oberster Baselbieter. Und nun will er nochmals zurück in die Gemeindepolitik und Gemeinderat in Oberdorf werden. «Mich reizen die kurzen Wege und das Suchen nach pragmatischen Lösungen ohne politische Grabenkämpfe», sagt Schweizer.

Enkel hüten, Skitouren machen, Rasenmähen und sich um den Fussballplatz des FC Oberdorf zu kümmern, das fülle ihn einfach nicht ganz aus. Obwohl Schweizer all diesen Tätigkeiten mit grosser Freude nachgehe, wie er sagt. Denn bisherigen Mitgliedern des Gemeinderats oder motivierten Neuen im Weg zu stehen, das wollte er jedoch nie.

Kampfwahl statt stille Wahl

Doch dann kam der Wahlsonntag am 9. Februar. Nur vier der fünf Kandidierenden erreichten das absolute Mehr, worauf sich der bisherige SP-Gemeinderat Salman Fistik zurückzog. Und auf 119 Wahlzetteln stand Hannes Schweizers Name – ohne, dass er sich für das Amt beworben hätte. Nun hatte er keine Bedenken mehr und reichte seine offizielle Kandidatur für den zweiten Wahlgang ein.

Lange sah es nach einer stillen Wahl aus. Doch dann meldete sich im letzten Moment der parteilose Tino Kobler. Dieser kandidiert ebenfalls, weshalb es nun am 20. März zu einer Kampfwahl kommt.

Kandidat Nummer zwei

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Tino Kobler ist 32 Jahre alt, parteilos und lebt seit rund acht Monaten in Oberdorf. Das hat den Informatik-Ingenieur aber nicht davon abhalten können, für den letzten freien Gemeinderatssitz in Oberdorf zu kandidieren. Ermutigt dazu hätten ihn Leute aus der Gemeinde, die auf ihn zugegangen seien. Die Politik habe ihn schon immer interessiert, sagt Kobler. Aus diesem Grund gehe er, wenn immer möglich an die Gemeindeversammlungen.

Dem Jüngeren nun den Vortritt zu lassen, das komme für ihn nicht in Frage, sagt Schweizer. «Ich fühle mich den 119 Menschen, die mir im ersten Wahlgang ihre Stimme gegeben haben, verpflichtet.» Man spürt es: Hannes Schweizer ist ein Vollblutpolitiker – auch heute noch.

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