- Der US-Konzern General Electric (GE) baut in der Schweiz weniger Stellen ab als ursprünglich geplant.
- GE will höchstens noch 200 Arbeitsplätze abbauen. Dies hat der Konzern am Montag nach Abschluss des Konsultationsverfahrens mitgeteilt.
- Im vergangenen Juni hatte das Unternehmen noch den Abbau von rund 450 Jobs in den Aargauer Gemeinden Baden und Birr angekündigt.
- Die Gewerkschaften sprechen allerdings nach wie vor von 410 Stellen, die bei GE verloren gingen.
Die Gewerkschaften Unia und Syna rechnen in Medienmitteilungen anders als GE. Gemäss Gewerkschaften erhalten 220 Personen eine Kündigung. 70 Personen können zur Firma Infosys wechseln und rund 40 würden frühpensioniert.
Weitere Mitarbeiter hätten von sich aus gekündigt, was GE in der Medienmitteilung ebenfalls bestätigt. Unter dem Strich würden bei GE damit 40 Stellen weniger abgebaut als im Sommer angekündigt – rechnen Unia und Syna vor.
Für die Gewerkschaften ein schwacher Trost. Unia spricht in einer Mitteilung von einem «Debakel». Syna-Regionalverantwortlicher Bajram Arifaj macht sich nach wie vor grosse Sorgen um die GE-Standorte im Aargau. «Mir gibt vor allem zu denken, dass auch Produkteentwickler entlassen werden.»
Schon über 2500 Stellen weg
Seit General Electric im Jahre 2015 die Kraftwerkssparte von Alstom übernommen hat, sind im Aargau bereits über 2500 Stellen abgebaut worden. Damit ist die Firma nur noch etwa halb so gross wie vor der Übernahme.
Zuerst gab es einen Abbau von rund 900 Stellen im Jahre 2016. Dann folgte Ende 2017 der nächste Kahlschlag. Damals wollte GE von den noch 4500 verbleibenden Jobs in der Schweiz nochmals 1400 streichen. Nach einem Konsultationsverfahren einigte sich man mit den Arbeitnehmervertretern auf einen Abbau von höchstens 1200 Stellen.
Man sei sich der schwierigen Lage für die betroffenen Mitarbeiter bewusst und halte deshalb an einem «umfassenden und gut ausgebauten» Sozialplan fest, schreibt GE in der Mitteilung von Montag. Es sei das oberste Ziel, für alle betroffenen Mitarbeiter eine neue Stelle zu finden.
Dabei spiele der firmeninterne Beratungsservice eine wichtige Rolle. Bei der letzten Restrukturierung hätten mit dessen Hilfe 90 Prozent der betroffenen Arbeitnehmer bereits vor dem Austritt bei GE eine neue Stelle gefunden. Auch die Gewerkschaften attestieren dem US-Konzern einen grosszügigen Sozialplan.