Die Kultmarke: 1995 gründen Thomas Meyer und Reto Kuster in einer Aargauer Garage das Modelabel Zimtstern und werden zu Pionieren. Sie kreieren Wintersportmode, die man auch neben der Piste trägt. Besonders für Snowboarder wird die Marke zum Lifestyle. Zimtstern beliefert Händler und hat eigene Läden, unter anderem in München. Die Marke etabliert sich ausserhalb der Schweiz, ist gar mit einem Werbespot auf dem Kult-Sender MTV präsent. Nach und nach produziert Zimtstern neben Wintersportmode auch Mützen, Taschen, Freizeit- und Velokleider. Später verkaufen die Gründer ihre Firma.
Das Ende einer Ära: Zuletzt ging das Wintersportgeschäft schweizweit zurück und wegen der Frankenstärke hatte es Zimtstern im restlichen Europa zuletzt schwer, sagt Geschäftsführer Thomas Triet und bestätigt Recherchen von «10vor10». Mehrere Gründe führten dazu, dass sich Triet zum «geordneten Rückzug» entschlossen hat. Die aktuelle Winterkollektion ist schon die letzte. Im Sommer gibt es die wohl letzte Kollektion für Mountainbiker – hier besteht aber noch Hoffnung auf eine Lösung. Die Belegschaft (elf Mitarbeitende) haben im Herbst davon erfahren und per Ende April die Kündigung erhalten. Einige sind schon weg, die meisten bleiben aber an Bord solange die Firma besteht, heisst es.
Die Analyse des Experten: Was hätte Zimtstern anders machen können, um nicht unterzugehen? «Nichts», meint Markenexperte und Hochschuldozent Stefan Vogler. Eine Trendmarke habe nun mal eine beschränkte Lebensdauer. Nur wenige Trendmarken hätten das Potenzial zum Klassiker. «Die hohe Professionalität von Zimtstern zeigt sich nun auch im geordneten Marktaustritt», so Vogler. Dieser Umstand und der Kult um Zimtstern führe dazu, dass die Marke noch einiges an Wert habe und verkauft werden könnte.
Ein Hoffnungsschimmer: Laut Zimtstern-Geschäftsführer Thomas Triet gibt es Interessenten für die Marke. Noch ist aber unklar, ob sie verkauft wird. Sicher ist: Zimtstern als Kult-Wintersportmarke wird es nicht mehr geben. Einzig der Bereich «Bike-Mode» könnte vielleicht weitergeführt werden, heisst es. «Das tut schon weh», meint Thomas Triet, «aber es gab keinen anderen Ausweg mehr. Leider». Die Zimtstern-Gründer wollten sich zum Thema nicht äussern. Seit 2013 gehört Zimtstern der Aargauer Oel-Pool AG, welche zu 45 Prozent der Lagerhäuser der Centralschweiz AG in Buchs/AG gehört.