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Geothermie St. Gallen Wissenschaft will stillgelegtes Bohrloch nutzen

Im Rahmen eines EU-Forschungsprojektes finden in St. Gallen am stillgelegten Bohrloch Tests statt.

Die St. Galler Stadtwerke sind Partner eines bis August 2020 dauernden EU-Forschungsprogramms mit 23 europäischen Partnern aus Wissenschaft, Wirtschaft und der öffentlichen Hand.

Nur weil es Rückschläge gibt, muss es, kann es oder wird es mit der Geothermie trotzdem weitergehen.
Autor: Thomas Bloch Projektleiter St. Galler Stadtwerke

Im Rahmen des Projekts werden Umwelteinflüsse von Geoenergien auf den Untergrund bestimmt, neue Messtechnologien erprobt und umweltrelevante Daten gesammelt. «Nur weil es Rückschläge gibt, muss es, kann es oder wird es mit der Geothermie trotzdem weitergehen», sagt der Projektleiter der St. Galler Stadtwerke.

Neue Messtechnologien gesucht

Die St. Galler Stadtwerke unterstützen das Projekt, indem sie das Bohrloch für Feldtests sowie früher erhobene Messdaten zur Verfügung stellen, wie es in der Mitteilung der Stadt St. Gallen vom Donnerstag heisst.

Die Tests bergen keinerlei Risiken für die Bevölkerung oder den Untergrund der Stadt St. Gallen.
Autor: Thomas Bloch Projektleiter St. Galler Stadtwerke

Bei den Messungen vom 28. und 29. August findet kein Eingriff in das Gas-Wasser-Vorkommen statt. «Die Tests bergen keinerlei Risiken für die Bevölkerung oder den Untergrund der Stadt St. Gallen», heisst es weiter. Ziel sei es, den aktuellen Zustand der eingebauten Rohre im Bohrloch über die gesamte Länge zu analysieren.

Das Pilotprojekt 2013

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Das St. Galler Geothermie-Projekt galt als ein international bedeutendes Pilotprojekt für die Geothermie-Nutzung im nichtvulkanischen Untergrund. Es war das bisher grösste der Schweiz. Nach gut vier Monaten Bohrzeit, in der sich die Maschinen im Sittertobel bis in 4450 Meter Tiefe gefressen hatten, bebte am 20. Juli 2013 die Erde. Das Beben der Stärke 3,5 bedeutete das Ende des ambitionierten Projekts.

uch das Erdgas, das im Bohrloch eher überraschend gefunden wurde, wurde nicht genutzt. Die Stadt fand keine Investoren für eine Gasförderung. Anfang 2015 bewilligte das Stadtparlament einen Nachtragskredit von 36 Millionen Franken und schrieb die Kosten des Projekts ab. 18 Millionen Risikodeckung zahlte der Bund.

Bohrloch bleibt weiterhin offen

Für ihre Teilnahme erhalten die St. Galler Stadtwerke eine finanzielle Entschädigung und profitieren vom Austausch mit europäischen Fachspezialisten bezüglich einer allfälligen alternativen Nutzung des Bohrlochs.

2015 hatte der St. Galler Stadtrat entschieden, das Bohrloch im provisorisch verschlossenen Zustand zu belassen, bis alternative Nutzungsmöglichkeiten geprüft worden sind.

Zeit bis 2029

Der Kanton St. Gallen hat laut Mitteilung die Baubewilligung für den Bohrplatz kürzlich um zehn Jahre verlängert. Eröffnet sich innert dieser Frist keine alternative Nutzungsmöglichkeit, wird das Bohrloch bis 2029 definitiv verschlossen.

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