Drei Glarner Altersheime könnten in Zukunft vom Busnetz abgehängt werden. Dies passiert, wenn der zweite Vorschlag der Regierung zur Zukunft der Buslinien im Kanton durchkommt. Zwei Linien sollen gestrichen werden, welche zu den Altersheimen Bergli in Glarus, Bühli und Salem in Ennenda fahren.
Für uns wäre die Streichung der Buslinie eine Katastrophe. Sie ist unsere Selbständigkeit.
«Für uns wäre das eine Katastrophe», sagt Paul Steinmann, ein Bewohner des Alterszentrums Bergli. «Den Berg runter ins Dorf, das würde ich noch schaffen. Aber hoch macht meine Lunge nicht mehr mit.» Und so gehe es vielen Bewohnern und auch ihren Besuchern. Der Bus vom Pfrundhaus zum Bahnhof sei für sie ein wichtiges Stück Selbständigkeit und die Verbindung zur Welt.
«Auf dem Buckel der Senioren»
Das Argument der Regierung, die Linien rentieren nicht, kontert Max Blumer, ein täglicher Mittagsgast im Altersheim Bergli: «Am schlimmsten ist es, wenn man die älteren Leute nicht mehr ernst, nicht mehr wichtig nimmt und ihnen gegenüber Sparideen rücksichtslos durchsetzt.»
Ideen für rentablere Buslinien hätten die beiden Herren schon. Ein Minibus würde reichen und es bräuchte auch nicht stündlich Verbindungen.
Als nächstes berät der Landrat über den Vorschlag der Regierung und über die allfällige Streichung von Buslinien. Die Leiter der Altersheime machen sich mit Briefen an die Regierung und an die Landräte stark für den Erhalt der Linien.