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Geschäftsführer in Wohlen Schneller zur Baubewilligung und Sozialhilfe

Die Vorgeschichte: Im Zuge der Affäre um den ehemaligen Gemeindeammann Walter Dubler hat der Wohler Gemeinderat reagiert. Das Ziel war, dass der Gemeindeammann weniger Macht hat und sich weniger ins Tagesgeschäft einmischt.

Vielmehr sollen sich der Ammann und seine Gemeinderatskollegen auf die Strategie der Gemeinde konzentrieren. Um das «Tagesgeschäft», also die operative Seite, kümmert sich ein Geschäftsführer. Seit Anfang 2018 gilt die neue Aufgabenteilung.

Blick in das Parlament von Wohlen.
Legende: Das Parlament hat mit dem turbulenten Jahr 2017 abgeschlossen und den Jahresbericht durchgewunken. Es war das Jahr nach der Entlassung von Walter Dubler durch die Aargauer Regierung und den grossen Veränderungen. Mario Gutknecht/SRF

Die Zwischenbilanz: Der neue Gemeindeammann Arsène Perroud (SP) zieht nach einem halben Jahr eine positive Bilanz. Das neue Führungsmodell habe sich bewährt. Eine kleine Umfrage im Gemeindeparlament zeigt, dass einige Einwohnerräte durchaus schon Veränderungen wahrgenommen haben.

Man merkt, dass Sachen vorwärts gehen, die früher liegen geblieben sind.
Autor: Edwin Brunner Einwohnerrat SVP
Es hat eine grosse Dynamik. Es läuft sehr viel.
Autor: Anna Keller Einwohnerrätin Grüne
Ich habe noch nicht viel gemerkt. Aber man muss dem Gemeinderat und der Verwaltung auch Zeit geben.
Autor: Mika Heinsalo Fraktion FDP

Die Mängel: Dass noch nicht alles optimal läuft, gibt der Gemeindeammann zu: «Auf dem Papier ist schnell aufgezeichnet, wer wofür verantwortlich ist.» In der Realität müssten die genauen Kompetenzen zum Teil noch geklärt werden. Trotzdem zieht Arsène Perroud eine positive Zwischenbilanz.

Das Positive: Auch die Bevölkerung spüre bereits, dass die Gemeinde anders organisiert sei, sagt der Gemeindeammann. So könne etwa die Bauverwaltung Baubewilligungen schneller vergeben. Auch die Sozialen Dienste könnten schneller entscheiden, da die Verwaltung selbst und nicht mehr der Gemeinderat für die einzelnen Dossiers zuständig ist.

(Noch) kein Sicherheitskonzept

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Alle Verwaltungsgebäude auf ihre Sicherheit überprüfen - das wollte der Gemeinderat von Wohlen. Man sei gesetzlich verpflichtet, die Sicherheit der Mitarbeitenden zu gewährleisten, so die Begründung. Der Antrag: 120'000 Franken für eine externe Analyse.

Diese Vorlage hatte im Parlament keine Chance. 120'000 Franken seien viel zu viel Geld für eine vielleicht gar nicht zwingende Überprüfung, so der Tenor im Einwohnerrat. Das Geschäft wurde zurückgewiesen. Der Gemeinderat muss nun eine günstigere Lösung finden.

Wohlen ist die viertgrösste Gemeinde im Kanton Aargau und eine Zentrumsgemeinde im Freiamt. Sie muss aber mit relativ knappen Mitteln auskommen, da der Steuerertrag pro Kopf im Vergleich zu anderen Gemeinden tief ist.

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