Fürs Einsammeln der Bienenschwärme ist in Bern die Berufsfeuerwehr zuständig. Bis 250 Schwärme sammelt sie ein.
Früher gab die Feuerwehr sie direkt an die Imker weiter. Eine Kontrolle, ob die Bienen gesund waren, gab es nicht. Seit 2014 ist das anders. Zuerst kommen die Bienen in Kellerhaft. In einem Keller bei der Berufsfeuerwehr Bern.
Im dunklen Keller sollen die Bienen zur Ruhe kommen. Gleichzeitig werden sie ausgehungert, damit sie vom mitgebrachten Futter nichts in die künftige Behausung mitnehmen.
Nach zwei, drei Tagen kommen sie in die zentrale Schwarmsammelstelle. Gleich neben der Berufsfeuerwehr im Wald stehen verschiedene Bienenstände bereit. Dort erfolgt zunächst ein Gesundheitscheck. Die Bienen werden mit Oxalsäure gegen die Varroamilbe behandelt. Zudem wird alles genau dokumentiert.
Nach rund 5 Wochen erfolgt die Austrittskontrolle – durchgeführt vom kantonalen Bieneninspektor. Er nimmt Proben aus jedem Bienenstock und bestätigt so, dass die Völker sauber sind.
Rund ein Dutzend freiwillige Imker engagieren sich in der Berner Bienenschwarmsammelstelle im Kampf gegen Sauerbrut und Varroamilbe, Krankheiten, die Bienenvölker ausrotten können.
Urs Emch ist einer dieser Freiwilligen. Er setzt sich für die Bienenvölker ein - auch aus eigenem Interesse: «Wenn ich in meinem Umfeld keine kranken Bienen habe, kommt mir das auch zugute.» Seit es die zentrale Bienensammelstelle gibt, sei die Stadt Bern nie ein Seuchengebiet gewesen. Für Emch ein Zeichen. «Die Schwarmsammelstelle nützt der Bienengesundheit. In der Stadt Bern sind keine Völker von Seuchen befallen gewesen.»
(Echo der Zeit, 15.7.2017, 18:00 Uhr)