Dass der Kanton jedes Jahr 13 Millionen Franken für säumige Prämienzahlerinnen und Prämienzahler übernehmen muss, das sei verglichen mit dem Gesamtvolumen nicht so viel, sagt Antonios Haniotis, Leiter Amt für Sozialbeiträge. Denn das Gesamtvolumen aller Krankenkassenprämien beträgt in Basel-Stadt über 900 Millionen Franken.
Trotzdem will der Kanton die Krankenkasse vermehrt in die Pflicht nehmen. Diese müssten sich mehr anstrengen, um säumige Prämienzahler zur Kasse zu beten.
Versicherer sind in der Verantwortung
Wenn eine Person aus finanziellen Gründen die Krankenkassenprämie nicht bezahlen kann, dann wird sie als letzter Schritt von der Krankenkasse betrieben. Kommt das Geld dennoch nicht, springt der Kanton ein. Im Jahr 2015 waren es die besagten 13 Millionen Franken. Hat der Schuldner wieder Geld, müssten die Krankenkassen dieses einfordern. Doch dies geschehe zu wenig oft, sagt Antonios Haniotis.
Und: Bei den Versicherern gebe es grosse Unterschiede. «Wir spüren zum Beispiel, dass gerade der grösste Versicherer von Basel, die Sympany, in dieser Beziehung nicht gerade vorbildlich ist», so Haniotis.
Zahl der Schuldner steigt
Jacqueline Perregaux, Mediensprecherin der Sympany, widerspricht. «In den letzten Jahren hat die Zahl der Leute zugenommen, die ihre Rechnung nicht zahlen. Wir haben darauf reagiert und haben unsere Arbeit im Bereich Inkasso intensiviert.»
Eine externe Organisation kümmere sich um das Eintreiben der Gelder. Denn in der eigenen Firma wäre dies zu teuer. «Wir sind verpflichtet, unsere Ausgaben so klein wie möglich zu halten. Und ausserdem ist es auch nicht das Kerngeschäft einer Versicherung, Inkasso zu betreiben», rechtfertigt Perregaux.