Eigentlich möchte man in der aktuellen Lage die Schwächsten in der Gesellschaft, die Alten und Kranken, vor dem Coronavirus schützen. Doch das ist nicht so einfach, wie das Beispiel der Rehab Basel zeigt.
Am Freitag wurde in der Rehab Basel bei zwei Patienten auf der Überwachungsstation das Corona-Virus festgestellt. Später stellte sich heraus, dass neun Mitarbeitende ebenfalls infiziert sind. Und bei Dutzenden von weiteren Mitarbeitenden laufen noch Abklärungen.
Unter diesen Umständen sei es natürlich schwierig, an einen Normalbetrieb zu denken, sagt Klinikdirektor Stephan Bachmann. «Wir können nicht weiter als 24 bis 48 Stunden hinausplanen.» Auf welchen Wegen der Virus ins Rehab gelangte, ist nicht abschliessend geklärt. Nur in einem Fall ist klar, dass die Patientin bereits infiziert eingeliefert wurde.
Mitarbeitende soweit wohlauf
Die neun betroffenen Mitarbeitenden seien soweit wohlauf, sprich sie zeigten lediglich Grippesymptome und seien nicht gefährdet. Sie befinden sich alle zuhause in Quarantäne. Die betroffene Station sei unterdessen geräumt worden, die zwei Patienten habe man wieder in ihre Herkunftsspitäler zurückverlegt. Auf den übrigen Stationen sei bis jetzt kein Corona-Fall festgestellt worden, daher laufe der Betrieb einigermassen normal. Allerdings überprüfe man wegen der ausfallenden Mitarbeitenden die Lage ständig. «Im Moment gibt es am Morgen und am Abend eine Krisenstabsitzung, dazwischen einen regen Informationsaustausch,» sagt Bachmann weiter.
Auch andere Spitäler bald betroffen?
Dass es nun in einer Basler Gesundheitseinrichtung zu mehreren Corona-Fällen kam, sei keine Überraschung, sagt der Basler Kantonsarzt Thomas Steffen. Es sei zudem damit zu rechnen, dass bald auch weitere Spitäler, Heime oder Kliniken betroffen sein werden. Wichtig sei es, dass sich die Bevölkerung an die Regeln des Bundesamts für Gesundheit halte und so ihren Beitrag zur Eindämmung des Virus leiste. Nur so könne man die vulnerablen Personen schützen.