Das Wichtigste in Kürze:
- Am Standort Laufenburg des Gesundheitszentrums Fricktal droht ein Leistungsabbau.
- Das Spital weist zu wenig Patienten auf, um rentabel betrieben werden zu können.
- An einer Info-Veranstaltung kamen zahlreiche Vorschläge aus der Bevölkerung.
- Geprüft werden bis im Juni verschiedene Szenarien mit Verlagerungen von Leistungen aus Laufenburg nach Rheinfelden.
In einer einstündigen Präsentation hat die Leitung des Gesundheitszentrums Fricktal am Montagabend dargelegt, weshalb es um die Zukunft des Spitals Laufenburg schlecht steht. In erster Linie fehlen die Patientinnen und Patienten. Im Vergleich zu anderen Spitälern hat Laufenburg zu tiefe Zahlen, um rentabel betrieben werden zu können.
Ein weiteres Problem ist laut den Verantwortlichen die Rekrutierung von Personal. Offenbar ist es schwierig, in der Region um Laufenburg Personal zu finden. Um in der Nähe des Spitals zu sein, wären die Ärzte gezwungen in diese ländliche Region zu ziehen. Das scheint für viele keine Option zu sein.
Die 300 Anwesenden in der Stadthalle Laufenburg reagierten an der Veranstaltung oft mit Verständnis für die Situation. Einige lieferten konstruktive Vorschläge. So schlug einer der Anwesenden vor, dass man doch auf der anderen Seite des Rheins, in Deutschland, auf Patientensuche gehen könnte. Dieser Vorschlag musste jedoch gleich wieder verworfen werden, weil die deutschen Krankenkassen ihre Allgemeinversicherten nicht zur Behandlung in die Schweiz schicken.
Dazu outeten sich zahlreiche Votanten im Saal als zufriedene Patienten des Spitals Laufenburg. Bei der Infoveranstaltung wurde jedoch deutlich, dass die Klinik am Rhein ein Imageproblem zu haben scheint. Rund 1250 Patienten aus der Region lassen sich jährlich in den Spitälern in Aarau und Baden behandeln. Wenn diese potentiellen Spitalkunden in der Region bleiben würden, wäre das Problem des Spitals Laufenburg bereits entschärft, hiess es an der Infoveranstaltung.
Ein Vorschlag stiess bei der Spitalleitung auf besonders Interesse. Ein ehemaliger Mitarbeiter schlug vor, dass man aus dem Spital Laufenburg doch ein Zentrum für Akutgeriatrie machen könnte. Diesen Vorschlag bezeichnete die Spital-CEO Anneliese Seiler als interessant. Das Problem sei jedoch, dass sich kaum Akutgeriatriespezialisten finden lassen.
Seiler betonte auch, dass man bereits viele Abklärungen zur Erhaltung des Spitals getroffen habe. Das Spital Laufenburg stand exakt vor 20 Jahren schon einmal vor der Schliessung. Durch den Zusammenschluss mit Rheinfelden konnte es damals gerettet werden.
Wie es mit dem Laufenburger Spital weitergeht, entscheidet die Gesundheitszentrum Fricktal AG Ende Juni.