Im Kanton Luzern gab es im letzten Jahr überdurchschnittlich viele Gewässerverschmutzungen. Markant gestiegen sind dabei die Zwischenfälle auf Baustellen – nämlich um 54 Prozent. Vielfach führen Erdsondenbohrungen zu Verschmutzungen.
Schäden durch Bohrschlamm
«Beim Bohren der bis zu 200 Meter tiefen Löcher kann es vorkommen, dass Bohrschlamm austritt», sagt Josef Böbner von der Dienststelle Umwelt und Energie des Kantons Luzern, «und wenn dieser dann direkt in ein Gewässer abfliesst, ist der Schaden angerichtet».
Insgesamt kam es im Jahr 2019 zu 20 Gewässerverschmutzungen durch Baustellen; im Jahr vorher waren es noch 13. Josef Böbner sieht zwei Gründe für diese Zunahme: Die generelle Zunahme an Bautätigkeit, welche dazu führe, dass rein statistisch auch mehr Zwischenfälle passierten, und «unseriöse Firmen», welche ihre Aufgabe nicht den Vorschriften entsprechend ausführten.
Zusammen mit dem Baumeisterverband Luzern setze sich der Kanton dafür ein, dass auf den Baustellen sauber gearbeitet werde. Und eigentlich gäbe es mit dem Zubi, dem Zentralschweizer Umwelt- und Baustelleninspektorat, auch eine Fachstelle, sagt Josef Böbner. Jedoch:
Die Nachfrage nach diesem Angebot ist gering.
Der Kanton wolle sich weiter dafür stark machen, dass die Gemeinden, welche für die Bewilligung und Kontrollen der Baustellen zuständig sind, ihre Arbeit gewissenhaft ausführen.