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Ein demoliertes Auto auf der Autobahn.
Legende: Im Birrfeld endete die Geisterfahrt der 42-jährigen Frau. Sie touchierte ein anderes Auto und wurde dabei verletzt. Abklärungen im Umfeld der Frau zeigten laut der Polizei, dass sie sich umbringen wollte. Kapo AG

Gewollter Unfall Geisterfahrerin war mehrere Kilometer auf der A1 unterwegs

  • Die Frau nahm in Wettingen die falsche Auffahrt. Es geschah bewusst. Sie wollte sich umbringen.
  • Die Geisterfahrerin fuhr durch den Baregg-Tunnel. Der Verkehr war relativ dicht.
  • Auf der Höhe Birrfeld kollidierte die Frau mit einem korrekt fahrenden Auto. Sie wurde dabei verletzt.

Um 00.30 Uhr am Sonntagmorgen liefen bei der Kantonspolizei Aargau die Drähte heiss. Viele Autofahrer meldeten, dass auf der A1 Richtung Bern ein Geisterfahrer unterwegs sei.

Videoaufnahmen der Geisterfahrt

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Die Geisterfahrt der 42-jährigen Frau führte durch den Baregg-Tunnel. Dieser ist auf der ganzen Länge mit Videokameras überwacht. Die Haare seien ihm zu Berge gestanden, als er die Fahrt mit den vielen gefährlichen Situationen gesehen habe, sagt Max Suter von der Kantonspolizei Aargau. Viele Medien hätten ihn angefragt, ob die Polizei diese Aufnahmen zur Publikation freigebe. Die Polizei gebe aber nie Aufnahmen heraus, betont Suter; diese würden ausschliesslich den Behörden zur Verfügung stehen.

Später erhielt die Polizei dann die Meldung, dass auf der A1, Höhe Birrfeld, ein Unfall passiert sei. Abklärungen der Polizei ergaben, dass die Frau in Wettingen auf die A1 auffuhr, auf der falschen Spur, denn sie habe «in suizidaler Absicht» gehandelt, so die Mitteilung der Kantonsspolizei Aargau. Die Fahrt endete eben im Birrfeld.

Die Polizei ist erstaunt, dass die Geisterfahrerin überhaupt mehrere Kilometer weit gekommen ist, denn der Verkehr sei relativ stark gewesen. Und im Baregg-Tunnel habe es viele Beinahekollisionen gegeben.

Betrunken oder unter Drogen

Dass sich jemand mit einer Geisterfahrt umbringen wolle, sei sehr selten, sagt Max Suter, Sprecher der Kantonspolizei Aargau. Geisterfahrer seien in der Regel betrunken oder hätten Drogen genommen.

In den meisten Fällen sei die Geisterfahrt schon vorbei, wenn die Polizei davon höre. Die Leute würden wenden und die Fahrt in der richtigen Richtung fortsetzen. Von diesem Verhalten rät Max Suter aber dringend ab. «Die Leute können die Geschwindigkeit der herannahenden Autos nicht einschätzen. Wenden auf der Autobahn ist sehr gefährlich.»

Wenn man realisiere, dass man auf der falschen Seite der Autobahn fahre, solle man sofort auf dem Pannenstreifen anhalten, sich hinter der Leitplanke in Sicherheit bringen und die Polizei anrufen, rät Max Suter.

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