«Leben für den Laden» erzählt 23 Geschichten von Familien und ihren Läden im Glarnerland. Eisenwaren, Delikatessen, Hüte, Schuhe, Brillen: Viele der Glarner Läden mussten über die Jahre schliessen, andere kämpfen ums Überleben oder können gar expandieren. Die Autorin Gabi Heussi trug 23 Familiengeschichten und viele alte Fotos zusammen.
Das Buch erzählt unter anderem die Geschichte des ältesten noch existierenden Ladengeschäfts in Näfels. Gallus und Anna Maria Schubiger-Fischli legten den Grundstein vor 145 Jahren. Früher wurde das Geschäft auch Bazar genannt, weil es ein breites Sortiment hatte. Ein Neubau, Kriegszeiten, ändernde Kundenbedürfnisse, ein Anbau prägen das Geschäft. Lebensmittel gibt es heute keine mehr im Laden, dafür viele Spielwaren, Rucksäcke und Papeterie-Artikel. Das Kaufhaus Schubiger ist immer noch im Familienbesitz.
Gallati Optik gibt es heute noch, das Geschäft wird in der dritten Generation geführt. Früher gab es im Geschäft Brillen, Uhren und Schmuck. Angefangen hatte aber alles mit dem Verkauf von Glarner Ziger und Kräutertee. Melchior Gallati verdiente sein Geld, indem er von Haus zu Haus zog und seine Sachen verkaufte. Mit dem Geld konnte er dann für seinen Sohn ein Geschäftshaus in Näfels bauen. Der Anfang der heutigen Gallati Optik.
1920 bezog Otto Rüegg sein erstes Geschäft in Glarus, um seine Hüte zu verkaufen. Nach ihm übernimmt sein Sohn und eröffnet 1970 das Herrenspezialgeschäft Goggs. Das Sortiment wird erweitert mit Herrenhemden, Unterwäsche, Socken und Pullovern. 1994 muss Paul Rüegg die Ladentür schliessen. Die Mobilität, der Versandhandel machten dem Geschäft einen Strich durch die Rechnung.
Die Geschichte des Schuhgeschäfts Jenny-Stüssi beginnt 1857 in Glarus mit der Übernahme der Schuhmacherei. Ein Brand, ein neues Geschäft, eine neue Liebe prägen die Familiengeschichte der Jennys. Aus einem Laden wurden über die Jahre acht Läden - auch ausserhalb des Glarnerlands. Nur dank Innovation und Engagement können sie dem Online-Handel bis heute trotzen.