Die Wetterverhältnisse an der Glarner Landsgemeinde waren garstig. Es schneite und es war kalt. Selbst Landammann Andrea Bettiga war erleichtert, als die Veranstaltung nach drei Stunden zu Ende war: «Ich bin gottenfroh, ich bin nämlich halberfroren», sagte er bei der Verabschiedung.
Auch Staatsschreiber Hansjörg Dürst hatte kalt. «Ich konnte zeitweise den Schreiber fast nicht mehr in den Händen halten», sagte er.
Freilich gab es keinen Zwang, die Landsgemeinde trotz des garstigen Wetters durchzuführen. Denn sie könnte jeweils auch um eine Woche verschoben werden. Letztmals war das 1978 der Fall.
Temperatur wird zum Kriterium für Verschiebung
Auf die Landsgemeinde vom Sonntag angesprochen, spricht Hansjörg Dürst von einem Grenzfall. Rückblickend würde man die Landsgemeinde eventuell verschieben, sagt er. Grund für eine Verschiebung waren bislang Sicherheitsbedenken – zum Beispiel ein Sturm.
«Jetzt kommt wahrscheinlich die Temperatur hinzu», so Hansjörg Dürst. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt herum sei es nämlich grenzwertig, die Landsgemeinde durchzuführen.
Ich bin im elften Jahr als Regierungsrat. Einen so harten Anlass hatte ich noch nie.
Gelitten unter dem garstigen Wetter hat auch die Stimmbeteiligung. Zu Beginn war die Beteiligung gemäss Hansjörg Dürst mit gut 5000 Leuten noch durchschnittlich für eine Schlechtwetter-Landsgmeinde. Doch je länger die Landsgemeinde dauerte, desto mehr Leute verabschiedeten sich. Am Ende hatte es schätzungsweise nur noch zwischen 3000 und 4000 Leute auf dem Platz.
Hürden bleiben hoch
Künftig dürften die Temperaturen ein Kriterium sein. Die Hürden würden aber hoch bleiben für eine Verschiebung, sagt Hansjörg Dürst. Der Grund: der grosse Aufwand bei der Organisation.